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Großhennersdorf sagt Ja zu Herrnhut

Auf der Einwohnerversammlung in der vergangenen Woche waren die Weichen gestellt worden (die SZ berichtete). Am Montagabend hat nun auch der Gemeinderat einstimmig die Eingliederung der Gemeinde Großhennersdorf in die Stadt Herrnhut zum 1. Januar 2011 befürwortet.

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Von Cornelia Mai

Auf der Einwohnerversammlung in der vergangenen Woche waren die Weichen gestellt worden (die SZ berichtete). Am Montagabend hat nun auch der Gemeinderat einstimmig die Eingliederung der Gemeinde Großhennersdorf in die Stadt Herrnhut zum 1. Januar 2011 befürwortet. Der Bürgermeister wurde beauftragt, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Außerdem wurden fünf Gemeinderäte damit betraut, in einer Arbeitsgruppe an der Gemeinschaftsvereinbarung mit Herrnhut mitzuwirken. Dies sind: Isolde Alsleben, Uwe Lindner, Steffen Grimm, Karl-Heinz Eckardt und Eckehard Dutschke.

Ein großes Anliegen, das auch vertraglich verankert werden soll, ist der Erhalt der Gemeinschaftseinrichtung im ehemaligen Gut. Das wurde auf der Ratssitzung noch einmal in einem gesonderten Tagesordnungspunkt bekräftigt. Seit Jahren ist der Saal mit seinen Nebenanlagen immer wieder Thema in den Ratssitzungen. Kleine Verbesserungen hatte er zwar in den zurückliegenden Jahren erfahren: Der Faschingsclub hatte Renovierungen vorgenommen und eine kleine Küche eingebaut. Die Türen waren erneuert und der Saal im vergangenen Jahr gestrichen worden. Doch bereits ein neues Bestuhlungskonzept scheiterte an der Finanzierung.

Seit sich die Gemeinde Großhennersdorf in der Haushaltskonsolidierung befindet, ist gar an so dringliche Maßnahmen wie ein neues Dach und eine ordentliche Dämmung nicht zu denken. Andreas Schönfelder kritisierte, dass es bisher nicht gelungen sei, ein Nutzungskonzept für die Gemeinschaftseinrichtung zu erstellen. So lange man aber nicht wisse, wer den Saal wie oft nutzen würde, sei es müßig, über Investitionen zu sprechen.

Karl-Heinz Eckardt äußerte zum wiederholten Mal die Meinung, dass das Dorf auf die Gemeinschaftseinrichtung nicht verzichten könne. So lange diese aber kein besseres Niveau zu bieten habe, sei es schwer, sie an Vereine oder für private Feiern zu vermieten. Dabei würde der Saal zum Beispiel für Einwohnerversammlungen benötigt. Die Jugend habe bisher keinen Raum für sich im Ort. Auch für Seniorenveranstaltungen, Gymnastikgruppen oder Tanz wäre die Einrichtung ideal.

Steffen Grimm schlug als Sofortmaßnahme vor, die Heizkreisläufe zu trennen. Derzeit hängt der Saal noch mit Wohneinheiten des Diakoniewerkes zusammen. Man brauche aber einen Überblick über die wahren Kosten, sagte Grimm. Die Hauptlast und -verantwortung für das Gebäude werde man allerdings in die Hände der Herrnhuter Verwaltung legen müssen. Insgesamt waren sich die Räte einig: Die Gemeinschaftseinrichtung muss für den Ort erhalten werden. Kostendeckend werde sie nie arbeiten. Aber für das gesellschaftliche, sportliche und kulturelle dörfliche Leben sei sie notwendig.

Bauamtsleiterin Ute Hähnel schlug vor, die Installationsfirma, die derzeit das Hortgebäude im Ort saniert, um ein Angebot zu bitten für die Trennung der Heizsysteme. In der nächsten Ratssitzung soll dieses dann vorgestellt werden. Vielleicht, so der Vorschlag von Karl-Heinz Eckardt, könnte die Trennung mit dem Geld umgesetzt werden, das dieses Jahr im Haushaltsplan für die Gemeinschaftseinrichtung eingeplant war.