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Grüne Idylle auf dem Polenz’schen Hof

Cunewalde. Die Familie Zimmer/Kutschke wohnt im Haus des ehemaligen Gutsverwalters im Oberdorf. Sie haben das Gebäude selbst saniert.

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Von Carmen Schumann

Das ist Natur pur hier“, schwärmen Bernd Kutschke und Annett Zimmer über ihr Zuhause. Das Paar wohnt zusammen mit dem achtjährigen Paul im Haus des ehemaligen Verwalters des Polenz‘schen Gutes in Ober-Cunewalde. Doch bis die Familie ihre grüne Idylle genießen konnte, war es ein langer Weg.

Bernd Kutschkes Großvater hatte 1945 ein Grundstück auf dem Gutshof erworben, das dann 1960 in die LPG überführt wurde. Nach der Wende kam es wieder an die Familie Kutschke zurück. Bernd Kutschke, der selbstständiger Zimmerermeister ist, sah in dem Objekt eine Chance, seine Firma hierher zu verlegen und gleichzeitig ein „Nest“ für seine Familie zu schaffen. Denn bis dahin wohnten sie in einem Neubaublock in Löbau. Allerdings war das Gebäude in einem katastrophalen Zustand. Da aber die Statik in Ordnung war, wagte sich Bernd Kutschke an das Projekt heran. Außerdem habe er viel Hilfe durch Familienangehörige und Freunde erhalten. „Weihnachten 2000 feierten wir quasi auf der Baustelle“, erinnern sich Bernd Kutschke und Annett Zimmer. „Wir hatten eigentlich nur ein Zimmer zur Verfügung.“ Doch der Bau schritt rasch voran, so dass bereits im Frühjahr 2001 nicht nur die Familie Kutschke/Zimmer den Nestbau als beendet betrachten konnte, sondern auch drei Mieter ihre Wohnungen beziehen konnten. „Wir mussten denkmalpflegerische Auflagen berücksichtigen“, berichtet Bernd Kutschke. So musste er beispielsweise Sprossenfenster einsetzen und das Gebäude mit Kellenwurfputz wie in alten Zeiten versehen. Als Zugeständnis an modernen Wohnkomfort durften die „Ochsenaugen“-Gauben vergrößert werden. Denn unterm Dach wurden zwei Wohnungen ausgebaut. „Schön ist, dass wir genügend Platz rund ums Haus haben“, freut sich Annett Zimmer. „Die Parkanlage ist für Kinder ideal, denn sie können hier ungefährdet spielen.“ Das ist wichtig, denn Paulchen bekommt bald ein Schwesterchen. Doch auch den Eltern gefällt die ruhige Lage und die frische Luft, sie möchten nie wieder in die Stadt zurück. Auch Annett Zimmer nicht, die in Bautzen aufgewachsen ist. Schön sei auch das Wohnklima im Haus: Die 95 Zentimeter starken Wände halten immer kühl. „Wir haben Hunde, Katzen, Schafe und Wollschweine“, berichtet das Paar. „Das sorgt auch im Winter, wenn in der Firma nicht so viel zu tun ist, für Beschäftigung.“ Die Schafe sorgen außerdem dafür, dass es auf dem Grundstück nicht liederlich aussieht. Auch die Wollschweine werden auf die Weide geschickt. Dass sich Kutschkes für die Tierhaltung entschieden haben, ist auch eine Reminiszenz an die Vergangenheit. „Schließlich wurden auf dem Hof schon immer Nutztiere gehalten.“