Von Sebastian Martin
Sie ist kaum wieder zu erkennen und fällt bereits von weitem auf – die frisch sanierte Grundschule in Steinigtwolmsdorf. Anstatt des tristen Graus leuchtet das 131 Jahre alte Gemäuer heute in gelb, rot, orange und grün. „Wir freuen uns, dass sie so schön geworden ist“, sagt Schulleiterin Ulrike Wendler.
Am Sonnabend wird das Gebäude offiziell eingeweiht. Dann wird auch das neue Maskottchen der Schule enthüllt, das noch bedeckt im Foyer steht. „Unter der Folie versteckt sich Pinocchio, den Jürgen Spottke aus Wilthen für uns geschnitzt hat“, verrät Ulrike Wendler. Mit dem Fest will sich die Schule bei den Baufirmen bedanken, die von April bis zum Schulanfang im August das Gebäude sanierten.
In Zukunft beim Heizen sparen
Die Handwerker bauten mehr als 70 neue Fenster in die Grundschule ein. Auch die Außentüren wechselten sie. Zudem erhielt das Haus eine Wärmeisolierung, einen neuen Blitzschutz und die bunte Fassade, die die Kinder durch ihre Entwürfe mitgestaltet haben.
Ziel der Sanierung war es, die Energiekosten im Schulhaus um 30 Prozent zu senken. Rund 325000 Euro kosteten die Baumaßnahmen. Sie wurde größtenteils von Fördergeldern aus dem Konjunkturpaket II bezahlt. Ein Viertel kam aus dem Steinigtwolmsdorfer Haushalt, sagt Bürgermeister Guntram Steglich (Bürgerbewegung). Für die Genehmigung der staatlichen Fördergelder musste die Gemeinde nachweisen, dass das Gebäude in den nächsten 25 Jahren als Schule ausgelastet ist. Deshalb wurde im September 2009 eine Zweckvereinbarung mit Sohland geschlossen, die jährlich kündbar sein soll. Anstelle von dem Vertrag mit der östlichen Nachbargemeinde könnte demnach auch ein Abkommen mit Neukirch treten, um die nötigen 15 Kinder pro Klasse in Zukunft zusammen zu bekommen. Zur Zeit lernen an der Steinigtwolmsdorfer Grundschule 81 Kinder in vier Klassen.
„Die Arbeiten waren dringend nötig“, sagt Schulleiterin – auch wenn der Unterricht durch die viermonatigen Baumaßmahmen teilweise sehr erschwert wurden. „Wir mussten manchmal sehr improvisieren“, sagt die Ulrike Wendler. Beispielsweise fand der musikalische Förderunterricht an der Gitarre gelegentlich im Lehrerzimmer statt, weil die Klassenräume durch die Handwerkerarbeiten belegt waren. Der Werkunterricht fiel teilweise ganz aus. Ein Problem war zudem, dass die Zimmer im Sommer kaum gelüftet werden konnten, da die Fenster geschlossen bleiben mussten.
Deshalb verlegten die fünf Lehrer ihren Stunden während der Baumaßnahmen oft nach draußen und besuchten zum Beispiel die Waldbühne in Bischofswerda. „Aber die Firmen haben viel Rücksicht auf den Unterricht genommen und die lärmintensiven Arbeiten in den Nachmittag oder aufs Wochenende verlegt“, erklärt Ulrike Wendler.
Die Einweihung der sanierten Steinigtwolmsdorfer Grundschule an der Neustädter Straße 1 findet am Sonnabend ab 10 Uhr statt. Neben einem bunten Festprogramm gibt es auch Kaffee und Kuchen.