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Grundschule kehrt im Umzugskarton zurück

In die Großbauchlitzer Schule ist gestern im wahrsten Sinne des Wortes Leben eingezogen.

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Von Jens Hoyer

Den Umzugswagen stellt die Döbelner Feuerwehr. Vor der Tür steht der Laster mit heruntergelassener Ladebühne. Etliche Männer und Frauen nehmen Kartons entgegen. „Hier sind ein paar dreieckige Kisten“, ruft Feuerwehrmann Erik Rost nach unten. „Das sind unsere Gitarren“ tönt es zurück.

Gestern ist die Zeit des Asyls in Döbeln Nord zu Ende gegangen. Ein Jahr lang hatten dort zwei Grundschulen friedliche Koexistenz praktiziert: Die Grundschule am Holländer und die Grundschule Großbauchlitz samt Hort. Jetzt kehren die Großbauchlitzer in ihr mittlerweile völlig umgestaltetes Schulhaus zurück. Die Behältnisse mit Unterrichtsmaterial, Akten und Spielzeug stapeln sich noch im Gang. Der nagelneue Aufzug ist noch nicht in Betrieb. „Der soll heute Mittag abgenommen werden“, sagt Schulleiterin Kerstin Dürigen. Dann können die Sachen kräfteschonend in den oberen Stockwerken verteilt werden. Beim Umzug helfen neben Hausmeistern, Grundschullehrern und Hortnerinnen vor allem Ein-Euro-Kräfte vom Arbeitsamt mit.

Auch im Sekretariat stapeln sich die Kisten. Zumindest die Kaffeemaschine hat schon mal ein Interimsplätzchen gefunden. Die Klassen- und Kitaräume sind noch kahl – die Möbel werden erst in der kommenden Woche aufgestellt. In einem Abstellraum schrauben Roland Steiner und Wolfgang Anton von der Firma Syrbe Einrichtungen aber schon mal einige Regale zusammen. „Damit der Hort ein paar Spielsachen unterbringen kann“, erzählt Anton.

Horterzieherin Manuela Feith wartet nicht darauf, dass der Fahrstuhl fährt. Sie schleppt Kisten mit Spielzeug und Akten. „Da steht Hort –Büro drauf. Also muss das ins Büro. Wir haben alle Kartons beschriftet“, erzählt sie. Die älteren Hortkinder hätten beim Einpacken und Runtertragen geholfen. „Die machen das gerne“, meint sie.

Handwerker sind im Schulhaus nur noch vereinzelt zu sehen, nachdem sich ein Jahr lang viele Gewerke die Klinke in die Hand gaben. Die Monteure legen letzte Hand an den Aufzug, der außen vor die Fassade gesetzt wurde und den Bau behindertengerecht macht. Christian Lindner poliert das Bedienpult in der Aufzugskabine auf Hochglanz. Im Außenbereich haben die Bauleute von der Döbelner Firma STI-Bau noch ein bisschen mehr zu tun. Sie verlegen neben dem Spielplatz der Kindertagesstätte Betonpflaster. „Wir sind gut im Zeitplan. Ich denke, dass wir alles schaffen bis zum 1. September“, meint Firmenchef Enrico Häuptner.

Der 1. September ist der Tag der offiziellen Übergabe. Am Montag darauf wird der Schulbetrieb in der Grundschule wieder anlaufen. Die Kindertagesstätte „Bussibär“, die von der Alexanderstraße mit in das umgebaute Haus einziehen soll, wird aber erst Ende September die Umzugskartons packen.