Von Romy Kühr
Ihr Können haben die Herren des HSV Neugersdorf e. V. erst vor wenigen Wochen wieder unter Beweis gestellt. „Eine unserer fünf Herrenmannschaften wurde Kreismeister, eine sogar Staffelsieger im Ostsächsischen Keglerverband“, erzählt Übungsleiter Gottfried Wagner.
Unter den über 100 Mitgliedern des Kegelvereins sind aber auch aktive Frauen, Senioren und Jugendliche. Es gibt zwei Damen- und zwei Seniorenmannschaften. Auch einige Kinder und Jugendliche trainieren fleißig in der Kegelhalle am Jahnstadion. „Sie stehen aber noch nicht im Wettkampfbetrieb“, sagt Gottfried Wagner. Er selbst war jahrzehntelang aktiver Kegler.
Jetzt ist der Pensionär gemeinsam mit seinem Bruder Siegfried Wagner Übungsleiter im Verein. Deshalb kennt er sich auch bestens mit den technischen Daten der Kegelbahn aus. Eine Bahn hat eine genormte Länge von 27,25 Metern. Wird dieses Kriterium erfüllt, bestehen gute Chancen auf eine Anerkennungsurkunde. Nur mit dieser wird die Bahn auch für den Spiel- und Wettkampfbetrieb zugelassen. Genormt sind ebenfalls Kugel und Kegel in ihrer Größe und ihrem Gewicht. Knapp 2 900 Gramm darf die Kugel schwer sein, die Kegel wiegen 1,75 Kilogramm und sind 40 Zentimeter hoch. Natürlich bedarf die Kegelbahn einer sorgfältigen Pflege, damit die Kugel jederzeit ordentlich rollt. Dafür sorgt jetzt ein Vereinsmitglied auf der Basis von einer 1,50-Euro-Entschädigung.
Zu den ältesten aktiven Mitgliedern im Verein gehört Ingrid Unnasch. Sie kann sich noch gut an die Anfänge in der Kegelhalle erinnern. „Im Frühjahr 1968 wurde die Halle eingeweiht. Die Kegler hatten sie in Eigeninitiative errichtet.“ Bis dahin wurde auf der Einzelbahn in der „Lampelburg“ oder der Doppelbahn im „Nussbaum“ trainiert. In der neuen Kegelhalle haben die Sportfreunde jetzt sogar vier Bahnen zur Verfügung und damit beste Voraussetzungen nicht nur für den Trainingsbetrieb, sondern auch für Wettkämpfe.
„Großer Preis“ in Vorbereitung
Und so lädt der HSV 90 Ende Juni zum 27. „Großen Preis von Neugersdorf“ ein. Zu dem Turnier werden Kegler aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland erwartet. Es steht unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin. „Viele Teilnehmer kommen gern wieder, weil es bei uns sehr familiär zugeht“, erzählt Gottfried Wagner. So sorgen die Vereinsmitglieder bei ihren Veranstaltungen für das leibliche Wohl der Gäste und Wettkampfteilnehmer. Die Küche wurde vor zwei Jahren eingerichtet.
„Das war unsere letzte große Investition“, sagt Wagner. 2002/03 wurde dafür ein komplett neuer Anbau errichtet. Dort finden jetzt neben der Küche auch moderne Sanitäranlagen, Duschen Umkleidekabinen und ein Lagerraum Platz. „Das meiste haben unsere Vereinsmitglieder in Eigenleistung verrichtet“, erzählt der Übungsleiter. Nur für spezielle Arbeiten, wie das Verlegen der Elektrik, wurden Firmen bestellt. Wagner lobt den Zusammenhalt im Verein und das Engagement der Mitglieder, wenn es um ihren Sport geht. „Die meisten sind berufstätig, trotzdem nehmen sie sich die Zeit und halten so den Verein mit am Leben.“
Heute jedoch werden die Sportfreunde wieder zu Konkurrenten. Dann kegeln die Neugersdorfer in ihrem Domizil um den Titel des Vereinsmeisters.