Von Sven Görner
Mutabor ist das Zauberwort, das in Wilhelm Hauffs Märchen vom Kalif Storch Menschen in Vögel und auch wieder zurück verwandelt. Ob solche Wunder in dem begehbaren Skulpturengarten „Sa Wadee Mutabor“ geschehen, den sieben Aktionskünstler unter der Leitung von Richard von Gigantikow und Nils Dümcke seit gestern auf der Elbwiese am Deich entstehen lassen, kann jeder Weinfestbesucher selbst ausprobieren.
Passend zum diesjährigen Motto des Wandertheaterfestivals „Märchen, Mythen und Legenden“ wollen Gigantikow, alias Reinhard Zabka, und Dümcke eine Atmosphäre des Erinnerns und Erzählens schaffen. „Wer will, kann auf einer kleinen Puppenbühne testen, was er noch weiß von den Märchen aus Kindertagen. Zudem soll es einen großen Wettstreit der Zauberer geben“, erzählt Gigantikow. Mitmachen sei auch hier erwünscht.
Doch damit die inszenierte Illusion auf den Elbwiesen funktioniert, müssen die sieben Akteure die riesigen Altholz-Stapel erst einmal in allerlei mystische Gebilde verwandeln. „Die Besucher werden bei ihrem Weg durch das Labyrinth Wald, Hölle, Hütten, Himmel und Schloss durchstreifen“, sagt Gigantikow. Wer im vergangenen Jahr das Liebeslabyrinth und davor Knossos Space erlebt und beim Finale brennen sehen hat, wird gespannt sein, was diesmal entsteht.
„Das Thema und die Stimmung ist von Nils und mir vorbereitet worden. In einer Spinnstunde haben wir die Ideen und einige Zeichnungen den anderen vorgestellt und Details entwickelt“, erzählt Zabka. Einige Leute waren bereits in den Vorjahren dabei, andere sind zum ersten Mal nach Radebeul gekommen. Am Montag standen darum zunächst Nagelübungen auf dem Programm. „Schließlich soll der Skulpturengarten als Gesamtkunstwerk wirken“, sagt der aus Brandenburg stammende Künstler.
Einen Besuch des Labyrinths sollte man sich ebenso nicht entgehen lassen wie die Feuerperformance zum Abschluss des Festes. Denn ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage gibt, ist derzeit offen. Grund dafür ist die geplante Deichsanierung, nach der die Landestalsperrenverwaltung eine weitere Festnutzung des Hochwasserschutzbauwerkes ausschließt. Auch wenn es im Märchen hilft – aufs Wünschen allein werden sich die städtischen Festorganisatoren aber sicher nicht verlassen.