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Händler bereichern die Kultur der Stadt

Seit etwa einem Jahr ist Angelika Dedeleit nun die Vorsitzende des Kultur- und Werbevereins, hat in zehn Jahren des Vereinsbestehens als Dritte diesen Posten übernommen. Wird jetzt alles anders? „Ich...

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Von Jenny Ebert

Seit etwa einem Jahr ist Angelika Dedeleit nun die Vorsitzende des Kultur- und Werbevereins, hat in zehn Jahren des Vereinsbestehens als Dritte diesen Posten übernommen. Wird jetzt alles anders? „Ich will die Vergangenheit nicht bewerten, jede Zeit ist anders.“ Und: „Der Verein darf nicht an einer einzelnen Person festgemacht werden. Vielmehr verstehen wir uns als eine Plattform für die Händler.“ Die vielen unterschiedlichen Branchen, in denen die Vereinsmitglieder arbeiten, machten das ja gerade spannend. „Der Vorstand muss sich in Zukunft noch viel mehr für die Interessen der Händler einsetzen.“ Denn schließlich sei jeder einst in den Kultur- und Werbeverein eingetreten, um gemeinsame Interessen zu vertreten.

Ganz wichtig ist für Angelika Dedeleit Toleranz der Mitglieder untereinander und gegenseitige Hilfe. „Das Geld von hier soll auch hier bleiben. Und zusätzlich soll natürlich Geld von außen nach Niesky kommen.“

Apropos gegenseitige Hilfe: In Zukunft will die Vorsitzende mit Schulungen oder Vorträgen auch die Fachkompetenz der Mitglieder für den Verein nutzen. „Da können wir uns alle weiterentwickeln.“ Denn nicht jeder habe immer Zeit, sich um alles zu kümmern. „Ich zum Beispiel stehe jeden Tag neun Stunden in meinem Laden. Das ist meine Existenz! Hieran muss ich in allererster Linie arbeiten.“

Was die kulturelle Seite des Vereins angeht, sollen sich die Mitglieder nach Wunsch der Vorsitzenden in nächster Zeit entscheiden, worin sich der Verein noch mehr einbringen wolle. „Wir als Verein können die Kultur in Niesky nur bereichern, nicht das Defizit ausgleichen“, so Angelika Dedeleit, „und es kann auch nicht unsere Aufgabe sein, da was zu ändern. Dazu gibt es ja entsprechende Leute bei der Stadtverwaltung.“ Veranstaltungen wie das Weinfest im Oktober, der Rummel im Gewerbegebiet oder auch kürzlich der Umzug zum Stadtfest am vergangenen Wochenende kämen ja schon aus Vereinsinitiative. „Wir müssen uns in Zukunft auf wenige Höhepunkte konzentrieren, fünf bis sechs im Jahr.“

Um etwas Ordnung in die Unterlagen aus zehn Jahren Vereinstätigkeit zu bringen, spielt Angelika Dedeleit mit dem Gedanken, ein Büro für den Verein anzumieten. Mit einer Ein-Euro-Job-Stelle soll dann die Sichtung und Sortierung der Aufzeichnungen bewältigt werden. „Von uns hat keiner dazu Zeit. Und ohne übersichtliche Unterlagen vergisst man ja, was in zehn Jahren alles schon gemacht wurde oder was man sich vielleicht mal wieder vornehmen könnte.“