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Händler locken an Sonntagen

Viele Händler im Landkreis sind froh, dass sie ihre Geschäfte viermal im Jahr am Sonntag öffnen können.

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Von A. Hoyer & R. Reuther

Leckere Pralinen, Schokoladenweihnachtsmänner und Adventskalender – das sind Dinge, die sich in der Vorweihnachtszeit besonders gut verkaufen. Das weiß der Löbauer Lutz Wehrmann genau, schließlich ist er Inhaber des Ladens Pralinett. Er macht in diesen Tagen sein Hauptgeschäft. Deshalb ist er froh, dass es die verkaufsoffenen Sonntage gibt. Morgen und am Sonntag in einer Woche wird er anlässlich des Löbauer Weihnachtsmarktes sein Geschäft ab 13 Uhr öffnen. „Ich finde es toll, es hilft mir, meinen Umsatz zu steigern. Und genau das zählt für mich“, sagt Lutz Wehrmann. Er habe allerdings bemerkt, dass die Menschen in diesem Jahr weniger Geld in der Börse hätten. Deswegen beobachtet er die Marktgewohnheiten sehr genau. „Ich habe in mein Sortiment kleinere Artikel aufgenommen, die von den Leuten sehr gut angenommen werden.“

Adventszeit zieht die Kunden

Über einen Kundenrückgang kann Hartmut Münnich, Inhaber des gleichnamigen Electronic Partners in Löbau, nicht klagen. Die Nachfrage nach hochwertiger Elektronik sei nach wie vor hoch. „Die offenen Sonntage kurbeln das Geschäft noch einmal richtig an, gerade in der Adventszeit. Deshalb finde ich es gut, dass es die gibt.“ Jeden Sonntag möchte er allerdings nicht in seinem Laden stehen. Das sieht die Inhaberin der Löbauer Buch- und-Kunst-Filiale, Petra Kriegel, genauso. „Ich mache das wirklich sehr gern, aber nicht jede Woche.“ Diesen und nächsten Sonntag hat sie ihr Geschäft wie andere Händler auch von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Den Verkäuferinnen in der Zittauer Buch-und-Kunst-Filiale stehen am 16. und 23.Dezember die verkaufsoffenen Sonntage bevor. „Das ist auch ausreichend, weil wir an den Adventswochenenden auch sonnabends geöffnet haben“, findet Anka Schuster. Der verkaufsoffene Sonntag zum Stadtfest habe die Umsatzhoffnungen zwar nicht erfüllt, aber in der Adventszeit sei das anders, weil Bücher zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken gehören. Auch Elke Geißler von der Parfümerie auf der Frauenstraße hofft, dass an den beiden Sonntagen von 10 bis 18 Uhr die Kassen der Zittauer Händler kräftig klingeln. Die Werbegemeinschaft habe das gut verhandelt, findet sie. „Alle vier Sonntage brauchen wir nicht“.

Ihre Einschätzung dürfte den Vorstand der Werbegemeinschaft freuen. „Wir haben auf die letzten beiden Sonntage gesetzt, weil sie erfahrungsgemäß noch einmal richtig Schwung bringen“, erklärt Mario Heinke. „Und weil fast alle Händler in Zittau mitmachen, lohnt es sich, zum Einkaufen in die Stadt zu kommen. Das Weihnachtsmanntreffen und der Weihnachtsmarkt sind die Zugpferde für die Handelsleute. Unter denen gibt es freilich auch Befürworter einer völligen Entscheidungsfreiheit. „Die Stadt sollte es den Händlern überlassen, ob sie vier oder zwei Sonntage öffnen möchten“, meint Ute Dextor. Die Inhaberin der Salzhaus-Boutique rechnet gerade an den Sonntagen mit einem richtigen Ansturm. Bei ihr finden sich all jene Kleinigkeiten, die ein Geschenk noch ergänzen könnten. Ratsuhrmachermeister Guido Hannig ist rein privat kein Freund vom Einkaufen am Sonntag. Als Händler aber will er sich bei der Aktion der Werbegemeinschaft nicht querstellen und öffnet seinen Laden auch.