Von Christine Marakanow
Wir werden den Umsatz von 2006 überbieten“, ist der Görlitzer C&A-Filialleiter Ulrich Liese optimistisch. Die beiden vergangenen Sonnabende seien sehr gut gelaufen. „Die Kunden sind konsumfreudiger geworden“, schlussfolgert er und bestätigt den Trend. Zwar habe sein Haus die Kunden auch mit Schnäppchen gelockt. Aber die Kunden hätten nicht nur dort zugegriffen. Für die letzten Tage vor dem Fest erwartet Ulrich Liese noch einmal einen kräftigen Endspurt beim Geschenkekauf.
Viele Gutscheine verkauft
Auch Ilona Markert, Chefin des Hertie-Kaufhauses, sieht bei Weihnachtseinkäufen, dass die Leute nicht nur auf Schnäppchen aus sind, sondern doch mehr langlebigere Dinge kaufen“. Bei Uhren, Schmuck, Bettwäsche und wertvolleren Elektroartikeln werde eher zu Markenartikel gegriffen. Insgesamt ist sie mit dem Umsatz zufrieden, mit dem am vergangenen Wochenende sowieso und auch mit dem verkaufsoffenen Sonntag. „Es war der umsatzstärkste dieses Jahres. Gelohnt hat sich, auch an Sonnabenden länger zu öffnen“, sagt Ilona Markert. Die Werbung, insbesondere die in Polen, habe sich bezahlt gemacht. Bis zum Jahresende rechnet Markert noch mit gutem Umsatzzuwachs. Da viele Gutscheine verkauft wurden, die nach Weihnachten eingelöst werden, ist die Kaufhauschefin optimistisch.
Manuela Pursche vom Modegeschäft „Pimkie“ auf der Berliner Straße sieht dagegen wenig Grund zum Optimismus. Hier fängt das Weihnachtsgeschäft jetzt erst an. „Ein ausgesprochener Flop“, sei der vergangene Sonntag gewesen. „Voriges Jahr hatten wir einen deutlich höheren Umsatz“, zieht die stellvertretende Filialleiterin Bilanz.
Für Steffi Duntsch vom Modeexpress in der Straßburg-Passage sieht es „jetzt traurig aus“, und die Sonntage könne man vergessen. Um den Nikolaustag herum war viel los. Auch am Sonnabend vor dem ersten verkaufsoffenen Sonntag im Dezember. Die Filialleiterin hofft noch auf Kundschaft vor dem 24. Dezember, rechnet aber eher nach den Feiertagen mit mehr Ansturm, „wenn die Görlitzer mit ihren Besuchern noch mal in Ruhe einkaufen gehen. „Nichts“ brachten die offenen Sonntage Andrea Ulrich. Die Inhaberin von Uhren-Goeldner auf der Berliner Straße hofft aber noch auf ertragreiche Tage bis zum 24. Dezember. Ausgezahlt haben sich längere Öffnungszeiten an Sonnabenden. Obwohl Uhren und Schmuck typische Weihnachtsgeschenke sind, merkt sie nichts von Kaufrausch. Die Geschäftsfrau vermutet, dass große Handelsketten viel Kundschaft wegschnappen. Denn Billiguhren werden häufig zur Reparatur in ihr Geschäft gebracht.