Von Stefan Schramm
Der 29-Jährige, der vor einem knappen Jahr einen vollen Fäkalieneimer in der Wohnung seiner fünf Jahre jüngeren Ex-Freundin ausgekippt hat, muss ein halbes Jahr in Haft. Damit bestätigte das Landgericht in Bautzen jetzt ein Urteil des Amtsgerichts von Anfang April, gegen das der Übeltäter in Berufung gegangen war. Demnach ist der Mann der Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung schuldig.
Das Gericht sah als erwiesen an, dass der arbeitslose Bautzener für einen Kotangriff verantwortlich ist. Am Tattag Anfang August 2013 habe er sich in seinem Garten aufgehalten und Alkohol getrunken. Mangels Toilette sammelte er die Produkte seiner dringenden Bedürfnisse über längere Zeit im Eimer – als der eines Abends voll war, hatte er eine folgenschwere Idee: Aus Wut auf seine Ex-Freundin, die sich nur wenige Wochen zuvor von ihm getrennt hatte, transportierte er den Fäkalieneimer per Fahrrad zu deren Erdgeschosswohnung an der Dr.-Peter-Jordan-Straße. Dort kippte er den Inhalt des randvollen Behälters durch ein offenes Fenster in die Küche.
Die stinkende Brühe ergoss sich hinter die Heizung, unter Herd und Schränke – und über die Beine der jungen Frau. Die bekam Brechreiz, weinte minutenlang. Vom Bahnhof bis zum Edeka-Markt habe man die Kot-Attacke riechen können, hatte sie vor Gericht ausgesagt. Um die Sauerei zu beseitigen und den Geruch aus der Wohnung herauszubekommen, musste die Auszubildende tagelang putzen. Währenddessen beleidigte Ronny K. sie per SMS aufs Übelste. Dann bekam der junge Mann Besuch von der Polizei und landete schließlich vor Gericht. Dort räumte der mehrfach Vorbestrafte seine Untat ein. Wegen des ausgelösten Brechreizes und der Ehrverletzung wurde er zu der Haftstrafe verurteilt.