Von Eric Mittmann
Das Unwetter am gestrigen Abend hat in der Region Döbeln für allerlei Aufsehen gesorgt. Zwar fielen die einzelnen Gewitterzellen eher klein aus, was eine genaue Messung durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) laut dessen Sprecher nicht möglich machte. Dennoch bestätigte er eine hohe Niederschlagsintensität sowie Hagel bis zu einer Größe von drei Zentimetern.
Auch in dem Gebiet um den Leisniger Bahnhof schlugen diese Körner ein. „Wir hatten gerade unser Abendessen von der Terrasse geräumt, als es plötzlich pflaumengroße Hagelkörner regnete. Dabei dachten wir, das so was bei uns nicht mehr vorkommen kann“, erklärt Alfred Kansok. Er weist auf die von der Obstland AG in Gorschmitz und Minkwitz installierten Hagelschutzkanonen hin. Dass diese funktioniert hatten, will Kansok gern bestätigen „Wir haben sie ja sogar bei uns gehört.“
Dass die Hagelkörner dennoch einschlugen, liegt an der Wirkungsweise der Kanonen. Wie Obstbauberater Olaf Krieghoff erklärt, produziert diese eine Schockwelle, die eine Schutzkuppel mit einem Radius von bis zu 500 Metern bildet. Dadurch sollen natürlich vor allem die Plantagen der Obstland AG geschützt werden, die für die Aufstellung und die Instandhaltung der Kanonen verantwortlich ist. Auch naheliegende Wohngebiete fallen unter die Schutzkuppel. Dass es im einige Kilometer entfernten Leisnig dennoch zu Hagelniederschlägen kommt, lässt sich nicht vermeiden.
„Die Wirkung der Kanone ist nicht unbegrenzt“, erklärte Wolfgang Scheefe, Prokurist der Obstland Dürrweitzschen AG, bereits in einem vorherigen Interview. Gleichzeitig wies Thomas Seidel, Geschäftsführer der Leisniger Obstland GmbH bereits früher darauf hin, dass der Hagel ohne die Kanonen weitaus intensiver ausfallen würde.