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Hindernisse an den Haltestelle verschwinden

Bis 2022 soll Menschen im Rollstuhl das Busfahren leichter werden. Noch gibt es dazu im Landkreis Bautzen viele offene Fragen.

Von Maik Brückner & Ingolf Reinsch
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Hier liegt nicht der Splitt vom letzten Glatteis, sondern um die Fugen im Pflaster der kürzlich ausgebauten Haltestelle am Putzkauer Viadukt zu stabilisieren.
Hier liegt nicht der Splitt vom letzten Glatteis, sondern um die Fugen im Pflaster der kürzlich ausgebauten Haltestelle am Putzkauer Viadukt zu stabilisieren. © Steffen Unger

Schmölln-Putzkau. Die Gemeinde Schmölln-Putzkau ist Vorreiter im Bischofswerdaer Raum: Sie baute in den vergangenen Jahren die ersten Bushaltestellen barrierefrei aus, jüngst am Putzkauer Viadukt. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Von den 36 Haltestellen in der Flächengemeinde sind bisher nur drei wirklich barrierefrei, sechs weitere sind es mit Einschränkungen, sagt Bürgermeister Achim Wünsche. Wie seine Amtskollegen deutschlandweit steht er unter Zeitdruck. Denn bis zum Jahr 2022 soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland flächendeckend barrierefrei sein. Spätestens dann sollen sämtliche Bushaltestellen zwischen Ostsee und Bodensee diesen Anforderungen entsprechen. Festgeschrieben wurde es durch den Bund im Personenbeförderungsgesetz. „Der Freistaat übernimmt bis zu 75 Prozent der Kosten für Bau- bzw. Ausbaumaßnahmen. Bis zu 90 Prozent übernehmen die Verkehrsverbünde unter Anrechnung der Förderungen Dritter. Sie bezuschussen neben den Baukosten auch die Planungen“, sagt Frances Lein, Pressesprecherin des Landratsamtes. Trotz des vermeintlichen Geldregens ist man sich in der Kreisbehörde, beim Verkehrsverbund Zvon und in ausnahmslos allen Gemeinden der Region Bischofswerda einig: Das Ziel, alle Bushaltestellen in den nächsten drei Jahren barrierefrei auszubauen, ist nicht zu schaffen. Nach Angaben des Zvon kostet ein barrierefreier Umbau zwischen 10.000 und 25.000 Euro pro Bussteig. Bei der Vielzahl der Haltestellen ist das für die Städte und Gemeinden nicht zu finanzieren. Hinzu kommt, dass es für ein so großes Programm weder ausreichend Planungs- noch Baukapazitäten gibt.

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