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Handel freut sich über grünes Licht

Kleine Läden dürfen wieder öffnen, große Märkte müssen ihre Verkaufsfläche verkleinern. Das ist vielen gut möglich.

Von Matthias Klaus
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Der Neißepark in Görlitz: So ein Gedränge vor dem Haupteingang wird es wohl nicht gleich wieder geben.
Der Neißepark in Görlitz: So ein Gedränge vor dem Haupteingang wird es wohl nicht gleich wieder geben. ©  Archiv/Nikolai Schmidt

Edwin Schneider mit seinem Speisen Service im Wichernhaus ist guter Dinge. Ab Montag, kündigt er an, geht es wieder los mit dem Mittagstisch. Edwin Schneider hatte vorsorglich freiwillig geschlossen. Aber als Gastronomiebetrieb, Kantine und Partyservice stehe einer Wiedereröffnung nun nichts im Wege, teilt er überraschend mit.

Im Neißepark ist die Kontrolle gleich am Einlass. Keine Maske, keine Chance. So sieht es aus, wenn man in die Mall möchte. "Fleischer und Bäcker haben keinen abgeschlossenen Verkaufsbereich. Deshalb müssen wir schon am Eingang kontrollieren", sagt Centermanager Sevket Demir. Das Ganze diene der Sicherheit der Kunden ebenso wie der des Personals.

25 Geschäfte im Neißepark sind inzwischen wieder geöffnet. Dazu zählt Gastronomie mit Außer-Haus-Verkauf ebenso, wie Orion, der Erotik-Shop. "Er hat eine kleinere Verkaufsfläche als 800 Quadratmeter und dazu noch einen separaten Eingang", sagt Sevket Demir. Ebenso geöffnet: die Tierhandlung. Sie gilt wegen des Futterverkaufs als "systemrelevant", außerdem natürlich Marktkauf und die Apotheke. Geschlossen blieben zuletzt unter anderem Adler und Medimax. 

Märkte sind auf Wiedereröffnung vorbereitet

Letzterer ist auf eine Wiedereröffnung vorbereitet. Christian Waniek, Medimax -Filialgeschäftsführer in Görlitz und sein Team wollen am Montag wieder öffnen. Das Geschäft ist bereit  für die Umsetzung der Hygienevorschriften:  Einlasskontrolle, Spuckschutz, Masken, Möglichkeiten zur Handdesinfektion für die Kunden, Abstandsmarkierungen und sichere Kundenführung sind vorbereitet. Da die sächsische Landesregierung analog zu anderen Bundesländern nur 800  Quadratmeter Verkaufsfläche erlaubt, will Christian Waniek seine 1.400 Quadratmeter problemlos verkleinern. "Eine Reduzierung durch Absperrung der Verkaufsfläche oder ähnliche Maßnahmen sind zulässig", heißt es in der Corona-Schutzverordnung des Freistaates.

Auch der Expert-Elektronikmarkt im Görlitzer CityCenter eröffnet am Montag auf 800 Quadratmetern. „Wir respektieren und akzeptieren die vorgegebenen Beschränkungen des Landes zur Wiedereröffnung aller Ladengeschäfte, können diese aber nur schwer nachvollziehen“, erklärt Carsten Doms, geschäftsführender Gesellschafter von Expert.

Porta könnte jederzeit loslegen

H & M in der Straßburg-Passage  in der Görlitzer Innenstadt hält sich mit Prognosen zu einer Wiedereröffnung bedeckt. Ein Termin stehe noch aus, teilt das Unternehmen mit. Auf jeden Fall übersteige die Größe des Geschäfts in der Neißestadt die Fläche von 800 Quadratmetern. In den Bundesländern, in denen eine Minimierung der Verkaufsfläche erlaubt sei, werde H & M das aber auch tun. Absperrbänder und Stellwände kämen dabei zum Einsatz, so eine Sprecherin des Unternehmens. Selbstverständlich würden  dabei Fluchtwege frei- und die Brandschutzvorschriften eingehalten. "Wir sind zuversichtlich, dass wir so bedacht reagieren können, auch in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Situation von einem Tag zum anderen ändern kann", sagt sie.

"Wir öffnen ab Montag", sagt derweil Porta-Sprecher Holger Wetzel. Weil Sachsen grünes Licht gegeben hat, können die Möbelmärkte im Görlitzer Norden und anderswo im Freistaat wieder starten – und zwar auf der vollen Fläche, nicht nur auf 800 Quadratmetern. "Nur die Portalino-Kinderclubs, die hauseigenen Toscana-Restaurants und die Segafredo-Kaffeebars bleiben aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen", sagt Holger Wetzel. Porta hat sich nach der zwangsweisen Schließung neu sortiert. "Wir haben geschaut: Wer hat Überstunden, wer kann jetzt Urlaub nehmen? Und natürlich ist auch Kurzarbeit ein Thema", so der Sprecher. Darüber hinaus wurde geputzt, das Geschäft auf Vordermann gebracht. "Wir können nun sofort loslegen", sagt Holger Wetzel.

Kritik an Fitnessstudio-Schließung

Darauf können andere Unternehmen nur hoffen. Sevket Demir im Neißepark ärgert, dass das Fitnessstudio dort nicht aufmachen darf. "Das ist doch völlig unverständlich", sagt der Centermanager. Die Geräte, an denen trainiert wird, wurden schon vor Corona regelmäßig desinfiziert. "Außerdem stehen sie in einem ausreichenden Abstand voneinander", sagt Sevket Demir. Schwierige Zeiten für den Manager des Neißeparks. Dennoch, er ist optimistisch. Nach und nach, hofft er, werden alle Geschäfte auf dem Areal wieder geöffnet sein, auch wenn ein genauer Zeitpunkt dafür noch nicht feststeht.

Inzwischen gehen die Kontrollen am Neißepark-Eingang zur Mall weiter. "Wir haben die Zulassungsbeschränkung immer im Blick", sagt der Centerchef.  Der Eintritt erfolgt jetzt zudem links neben dem Haupteingang. "Dort können wir einfach besser regulieren", sagt Sevket Demir.

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