SZ +
Merken

Handwerk mit Blickfang

Architektur. Der Neubau der Sarg-Tischlerei in Medingen steht morgen für Neugierige offen.

Teilen
Folgen

Von Matthias Weigel

Es ist ein Betrieb der nicht ganz alltäglichen Art, der morgen anlässlich des Tages der Architektur besichtigt werden kann. Die Tischlerei von Hans-Peter Völkel in Medingen stellt Särge her. Der Unternehmer hat kräftig investiert und kann noch in diesem Jahr in den Neubau seiner Betriebsstätte einziehen. „Ich wollte nicht so ein Stino-Gebäude. Es sollte schon etwas Besonderes sein“, sagt Völkel. Über einen gemeinsamen Steuerberater hat er den Architekten Ludger Kilian kennen gelernt.

Über drei Jahre lang haben Völkel und Kilian eng zusammen an dem modernen Gebäude gefeilt. „Es soll ja nicht nur toll aussehen, sondern hat ja auch den Zweck eines Handwerksbetriebes zu erfüllen“, sagt Kilian. So ist die Lackiererei im Erdgeschoss schon in Betrieb. Die Büro- und Ausstellungsräume in den oberen beiden Geschossen befinden sich noch im Rohbau.

An Umgebung angepasst

Die Lage der Tischlerei stellte den Architekten vor besondere Herausforderungen. „Wir hatten einerseits die Auflagen der Gemeinde zu erfüllen“, sagt Kilian. Das heißt, das Firmengebäude musste sich der Wohnbebauung der Umgebung anpassen. „Andererseits sollte sich der Neubau funktional in die Bestehenden Betriebsgebäude einfügen“, sagt Kilian. Durch die Lage am Hang erreicht das Haus im unteren Teil eine beachtliche Höhe.

Besonders auffällig ist das Dach – eine Mischung aus Sattel- und Tonnendach. „Die Neigung ist durch die Gemeinde vorgegeben – aber mit der besonderen Form erreichen wir ein modernes und zeitgemäßes Aussehen“, sagt Kilian. Denn genau das war es, was Völkel wollte. „Zu einem modernen Betrieb gehört auch ein modernes Gebäude“, sagt er. Ludger Kilian hat ihm mit seinem Architekturbüro ein individuelles Gebäude geschaffen. „Ein Architekt muss schmecken, was der Kunde will“, sagt Kilian. Es ist eine Symbiose aus den Vorstellungen von Architekt und Bauherr.