Von Ivette Wagner
Nach sechs Jahren schließt sich der Kreis. „Der Auftritt beim Elbhangfest war einer unserer ersten“, erinnert sich Holly-D, Gründungsmitglied der Dresdner Band „Letzte Instanz“. In diesem Jahr sind sie wieder dabei, rocken auf dem Sportplatz Wachwitz. So weit, so gut. Doch wer hat eigentlich die Frühstückszeit von 9 Uhr vorgeschlagen? Cellist Benni Cellini will es ganz genau wissen. „Frühstückszeit ist bei mir 9 Uhr“, sagt Holly-D. Bennis Magen ist noch nicht auf Essen eingestellt, später wird er das amerikanische Frühstück im Schwarzmarktcafé seinem Magen auch in der vollen Größe nicht zumuten.
Künstler und ihre Namen
Kaffee geht aber schon, dazu Orangensaft. Und ein Glas Prosecco. „Das ist aber nicht immer so bei uns“, erklären die Jungs sofort. Aber: Benni hat Geburtstag, wird 25. Da darf man. Auch Geiger Muttis Stolz sagt da nicht nein. Nur mal zur Info zwischendurch: Die Künstlernamen haben sich die Jungs zugelegt und wollen auch so genannt werden. Begründung: Ein bisschen Anonymität muss ja irgendwie sein.
Nur drei Musiker sitzen am Tisch, acht stehen auf der Bühne. „Wir sind ein transnationales Unternehmen“, erklärt Holly-D. Die anderen kommen aus Landsberg am Lech, Leipzig, Hof, Berlin. Und wie probt man da? „Nie“, entfährt es ihnen im Chor. Aber ganz so ist es doch nicht. „Es ist alles eine Frage der Organisation. Wir treffen uns meist zu einem verlängerten Probenwochenende“, so Holly-D.
Jeder kann ja auch für sich üben. „Muttis Stolz übt nie“, frotzelt Holly-D. „Deshalb hat er Zeit für sein Politik-Studium, liegt sogar in der Regelstudienzeit.“ Benni nippt an seinem Glas. „Studiert hab ich auch irgendwann mal.“ Jetzt betreibt er in Altkötzschenbroda den Irish Pub „Schmiede“. Und so hat jeder noch ein Leben außerhalb der Band. Holly-D ist zum Beispiel Redakteur beim MDR. Doch die Musik ist das Wichtigste. Hobby, Arbeit und vor allem Spaß.
„Götter auf Abruf“
Im Jahr 2001 erscheint ihre CD „Kalter Glanz“. Es folgt eine Tournee. „Dann hatten wir die Schnauze voneinander erst mal voll“, sagt Holly-D. Ein halbes Jahr Ruhe verordnen sie sich, suchen neue Leute für die Band und dann geht es weiter. In diesem Jahr erscheint nun die nächste Platte namens „Götter auf Abruf“, im September.
Doch jetzt stehen sie erst mal beim Elbhangfest auf der Bühne. „Cool wäre doch eine VIP-Lounge“, fällt Benni ein. „Nur für unsere Eltern.“ Denn es wird irgendwie ein Familienkonzert. Freunde, Eltern, Geschwister werden sich einfinden. Dann kommt Benni auch endlich mal in den Genuss des Elbhangfestes. „Ich war noch nie da“, verrät er. Und schon geht es wieder ums Frühstück, Benni ist es immer noch zu früh am Morgen. „Kein Wunder, sonst stehst Du ja erst auf, wenn die Geschäfte schließen“, beendet Muttis Stolz die Debatte.