Spaziergang im Regen gegen Corona

Vor 19 Uhr stand Montagabend am Heidenauer Rathaus nur die Polizei. Kurz darauf lief von dort eine kleine Gruppe los. Über die Rathaus-, die Kant- und die Dresdner Straße wieder zum Rathaus und dann in Richtung Pirnaer Straße. Eine zweite, etwa doppelt so große Gruppe hatte sich auf dem Markt getroffen und lief schließlich von dort zum Rathaus, wo sie für ein paar Minuten verweilte. Es gab weder Plakate noch Reden.
Die Polizei spricht von einer kurzzeitigen Ansammlung, die sich ohne Aufforderung durch die Polizei wieder auflöste. Alles in allem sei es ein ruhiger und friedlicher Spaziergang gewesen. Die Polizei nennt es unproblematisch. Dennoch war sie mit mehreren Fahrzeugen in Heidenau im Einsatz. Sie fuhren den spazierenden Demonstranten hinterher, standen an Kreuzungen, ohne dass es Konfrontationen oder Provokationen gab. Außer den beiden Gruppen waren kaum Leute auf den Heidenauer Straßen unterwegs.
Pro und kontra zum Aufruf
Ein Aufruf zum Montags-Spaziergang war auf Facebook aufgetaucht. Nachdem in der Heidenauer Gruppe über pro und kontra diskutiert worden war, war er zurückgezogen worden. Ob dieser Streit oder der Regen der Grund waren, weshalb nicht mehr dem Aufruf folgten, bleibt offen. Eine angemeldete Demonstration hatte es nicht gegeben, bestätigte das Landratsamt. Offen ist auch, ob es weitere Aufrufe geben wird.
Die Form der Spaziergänge hatte sich bereits in anderen Städten, unter anderem Pirna, in den vergangenen Wochen als Form des Protestes entwickelt. Während zunächst gefordert wurde, die Einschränkungen zu lockern, nehmen nun, da es viele Lockerungen gibt, Verschwörungstheorien und die allgemeine Kritik an der Politik zu. (SZ)
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