Von Heike Sabel
Seit Montag sind alle Heidenauer Kindereinrichtungen geschlossen. Kindergärten, Tagesmütter, Hort, Schulen. Die Schulen bleiben voraussichtlich auch noch bis Mittwoch zu. Doch für die Kitas und den Hort gibt es einen Lichtblick.
Die Stadt will ab Montag möglichst alle wieder öffnen. Alle, um evakuierten Kindern nicht noch eine weitere Veränderung zuzumuten. Außerdem will Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) nicht entscheiden müssen, wer welchen Platz bekommt.
Die Voraussetzungen, so die Stadt, sind hinsichtlich Strom, Wasser, Verpflegung, Betreuung und Reinigung in den Kindergärten geschaffen. Alle Einrichtungen sind diesmal vom Hochwasser verschont geblieben. Trotzdem entscheidet das Wasser, ob die Kitas am Montag wirklich öffnen. Denn Voraussetzung ist die Freigabe von mindestens zwei Straßenunterführungen, sagt Opitz. Damit will er die Erreichbarkeit der Einrichtungen gewährleisten und dass Eltern ihre Kinder auch abends wieder holen können. Doch freigepumpt werden können die Unterführungen erst, wenn der Wasserstand so weit gesunken ist, dass das Abwasserpumpwerk wieder angeschaltet werden kann. Das macht erst dann wieder Sinn, wenn sich die Kanäle nicht gegenseitig auspegeln. Damit wird im Laufe des heutigen Tages gerechnet, sagt Opitz. Deshalb konnte er gestern Abend noch keine verbindliche Auskunft geben.
Auf die warten aber viele Eltern. Seit Montag gab es immer wieder Anfragen – in den Schulen, Kitas und auch im Rathaus. Karla Dorn, die Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule, konnte bis gestern nur mit den Schultern zucken. Die nun angedachte Lösung mit dem Hort in der Gleißberg-Grundschule, so wie es auch in den Ferien zu den Hortspielen gehandhabt wird, findet sie gut. Das ist auch für Eltern machbar.
Familien machen Druck
Für die ist entscheidend, endlich wieder eine Betreuung für ihr Kind zu haben. Vor allem für berufstätige Eltern war diese ungeplante betreuungsfreie Woche schwer. Wenn nicht gerade Eltern, Freunde, Verwandte greifbar waren, standen sie da, mussten Urlaub nehmen oder freimachen. Letztlich wären auch Eltern, die aus ihren Wohnungen mussten, froh gewesen, für ihre Kinder eine Alternative zu haben.
Schon zeitig kam deshalb die Frage nach der Einrichtung wenigstens einer Notbetreuung auf. Anfang der Woche lehnte die Stadtverwaltung mit Verweis auf die Sicherheit der Kinder eine entsprechende Lösung noch ab.
Inzwischen sind die Fragen häufiger und das Drängen der Eltern stärker geworden. Weitere Väter und Mütter bereiten sich darauf vor, beim Aufräumen zu helfen. Und dabei stehen ihnen die Knirpse nur im Weg, wie eine Mutter auf der Heidenauer Facebookseite beklagte. Abgesehen davon, dass es für die Kleinen gefährlich werden kann, zum Beispiel in dem Schlamm zu stehen oder gar zu spielen.
Nun hoffen alle auf gute Nachrichten am Wochenende. Darauf, dass das Wasser weiter sinkt und die Kitas am Montag wieder öffnen. Schon gestern war die Vorfreude darauf groß. „Danke für diese Entscheidung, die den Eltern den Rücken freihält“, ist auf Facebook zu lesen. Nun muss sich nur noch die Elbe der Entscheidung fügen.