SZ + Feuilleton
Merken

Heimat heißt Veränderung

Michael Kraskes Buch „Der Riss“ beschreibt, wie völkischer Nationalismus das Land spaltet, nicht nur zwischen Ost und West.

 7 Min.
Teilen
Folgen
Barocker Glanz: Der Goldene Reiter an der Augustusbrücke steht für Dresdens glorreiche Zeiten. Kann er heute noch Identität schaffen, Heimatgefühl erzeugen? Zurzeit wird er restauriert, weil er immer wieder illegal bestiegen und beschmiert wird.
Barocker Glanz: Der Goldene Reiter an der Augustusbrücke steht für Dresdens glorreiche Zeiten. Kann er heute noch Identität schaffen, Heimatgefühl erzeugen? Zurzeit wird er restauriert, weil er immer wieder illegal bestiegen und beschmiert wird. © xcitepress

Von Ulfrid Kleinert

Es gilt, ein attraktives, aufklärendes perspektivenreiches Angebot zur Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte Sachsens und Deutschlands vorzustellen, geschrieben von dem 48-jährigen Leipziger Journalisten und Autor Michael Kraske in einer 352 kurzweilige Seiten umfassenden an- und aufregenden Langzeitreportage zu Zuständen und Wahrnehmungen von Deutschland-Ost.

Das Buch enthält Geschichten aus 24 sächsischen Orten. In einzelnen Kapiteln geht es um Politiker des Landes, darunter Petra Köpping (Titel des Kapitels: „Die Zuhörerin“), Michael Kretschmer („Beschwichtiger und Hoffnungsträger“), Martin Dulig und Matthias Rößler. Und um die Politikprofessoren Werner J. Patzelt („Der Rechtsausleger“) und Hans Vorländer von der TU Dresden, um Andreas Dresen („Der Beobachter“) und seinen Film „Gundermann“. Das Buch enthält Texte zu Pegida, der AfD und dem NSU-Komplex sowie zur Rolle Hans-Georg Maaßens und der zwischen CDU und AfD changierenden Werteunion. Zum Schluss bzw. zu Beginn schildert Kraske seine Gespräche mit der DDR-Christin und heutigen Suchtberaterin Katrin und der heimatliebenden erzgebirgischen Jurastudentin Tanja, mit denen er auf unterschiedliche Weise Freundschaft schloss.

Ihre Angebote werden geladen...