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Heimliche Sieger

Über Extremismus lässt sich heftig streiten. Und sogar von mehreren Seiten. Denn es gibt ja zwei davon: Den rechten und den linken. In der Debatte des Kreistages spürte man das Unbehagen, ja die Scham, über das beträchtlich gefährliche Stimmenpotenzial der rechtsextremen NPD im Landkreis.

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Von Wolfgang Nagorske

Über Extremismus lässt sich heftig streiten. Und sogar von mehreren Seiten. Denn es gibt ja zwei davon: Den rechten und den linken. In der Debatte des Kreistages spürte man das Unbehagen, ja die Scham, über das beträchtlich gefährliche Stimmenpotenzial der rechtsextremen NPD im Landkreis. Mücka mit 18 Prozent nimmt dabei in ganz Sachsen einen Spitzenplatz ein.

Doch keine Partei kann über ihren Schatten springen. Kathrin Kagelmann (PDS) fühlt sich bestätigt, sie hatte schon vor Jahren vor einer Verniedlichung rechtsextremer Tendenzen im Landkreis gewarnt. Aber auch Eduard Luhmann (CDU) legt den Finger in die Wunde, wenn er von einer Fehleinschätzung der NPD durch die etablierten Parteien spricht. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen führen ebenso wenig so zu einer Lösung, wie die einfache Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus. Wenn auch der eindringliche Appell von Pfarrer Törne, gegen Rechts müssen alle demokratischen Parteien zusammen zu stehen, keinen Konsens findet, dann zeigt diese Tatsache das ganze Dilemma. Gestern hat es im Kreistag einen heimlichen Sieger gegeben: Die NPD.