Von Jan Lange
Heiner Lauterbach hat wenig Zeit. Nicht einmal eine Stunde dauert die Mittagspause in der Sterne-Pension „Altes Kurhaus Lückendorf“, dann geht es gleich wieder zurück an den Drehort. Der liegt mehr als einen Kilometer von der Wellness-Pension entfernt im Kammloch. Lauterbach dreht hier Szenen für seine neue Komödie „Frauen“, die im Frühjahr 2014 in die Kinos kommt.
Auch wenn rund um den Drehort riesige Bäume stehen, leicht ist die Arbeit bei der Affenhitze nicht. Vieles wird im Wagen gedreht und dort ist es wahnsinnig heiß. In jeder drehfreien Minute rotiert deshalb die Klimaanlage. Während die Kamera läuft ist dies unmöglich, da die Geräusche sonst die Aufnahme stören und die Dialoge nicht zu verstehen sind.
Lauterbach und seine Schauspielkollegen nehmen die glühenden Temperaturen professionell. Verzögerungen aufgrund der Hitze gab es nicht, berichtet der Filmstar. Und auch im Zittauer Gebirge soll alles schnell im Kasten sein, nur ein Tag ist für diesen Dreh eingeplant. Gestern Abend ging es weiter nach Görlitz. In der Neißestadt wird das Filmteam mehrere Wochen bleiben. Görlitz gehört neben Dresden zu den Hauptdrehorten.
Die Szenen in der Elbmetropole sind schon im Kasten. Montag drehte Lauterbach zum Beispiel in der Alaunstraße in der Dresdner Neustadt. Dass ausgerechnet Dresden und Görlitz als Drehorte ausgewählt wurden, sei deren Schönheit geschuldet. Der gebürtige Kölner kommt richtig ins Schwärmen. Es gebe kaum schönere Städte in Deutschland, findet der bekannte Schauspieler. Und die Menschen seien unheimlich nett. Kein Wunder, die Görlitzer sind Filmstars gewohnt. In diesem Jahr sind schon zwei Hollywood-Produktionen in der Neißestadt entstanden.
Nun also ist Lauterbach in Görlitz. Er spielt in „Frauen“ einen Industrie-Magnaten. Viel mehr will er nicht verraten. Auf jeden Fall ist es ein Stoff, den der Wahl-Bayer gern macht. Denn Lauterbach ist nicht nur einer der Hauptdarsteller, sondern gleichzeitig auch Produzent. Keine neue Rolle für ihn. Auch für den Gangsterfilm „Harms“, der am 1. Juli beim Münchner Filmfest Premiere feiert, fungierte er als Produzent.
Um diese Aufgabe reiße er sich nicht, betont Lauterbach. Aber als Produzent könne er seine filmischen Träume am besten verwirklichen. Er könne die Stoffe selbst entwickeln und habe Mitsprache bei der Besetzung. Zu den weiteren Darstellern seines neuen Film gehören Martin Brambach („Soko Wismar“) und der albanische Star Blerim Destani. Beide hatten schon in „Harms“ mitgewirkt.
Hinter der Kamera sind die Gesichter ebenfalls die gleichen. Regisseur Niki Müllerschön war in selber Funktion auch bei „Harms“ tätig. Lauterbach und Müllerschön kennen sich seit den 1980er Jahren. Nach dem Dreh der TV-Komödie „Doppelgängerin“ gründeten beide vor einigen Monaten die Produktionsfirma „Handschlag“ und entwickelten gemeinsam die Story zu „Harms“. Mit „Frauen“ verwirklichen sie jetzt ihr zweites gemeinsames Projekt.
Bis Mitte Juli sollen die Dreharbeiten zu der Kinokomödie noch dauern. Neben Görlitz wird es voraussichtlich auch noch einen Dreh am Düsseldorfer Flughafen geben, verrät Lauterbach. Entstehen soll dort eine Schlussszene. Weniger dramatisch ging es gestern im Kammloch zu.