Von Gunnar Saft
FÜR Aufregung im Dresdner Regierungsviertel sorgte diese Woche eine Mitteilung des Sächsischen Staatsbetriebes für Immobilien- und Baumanagement. Darin kündigten die Experten an, die letzten Wintertage nutzen zu wollen, um öffentliche Gebäude mit einer Wärmebildkamera auf mögliche Energieverluste zu kontrollieren. Doch in den Ministerien und im Landtag gab es schon kurze Zeit später Entwarnung. Kontrolliert werden sollen lediglich der Dresdner Zwinger, die Semperoper und das Residenzschloss. Kein Beamter und kein Politiker muss also fürchten, dass bald feststeht, dass aus seinem Dienstgebäude eigentlich nur heiße Luft kommt.
EIN interessantes Angebot direkt aus dem Knast unterbreitet seit kurzem der neue Justizminister Geert Mackenroth (CDU). Wer will, kann sich jetzt über die Internetseite www.gitterladen.de allerlei Nützliches aus Sachsens Gefängnissen bestellen. Dabei handelt es sich aber nicht um heiße Ware, sondern um Produkte, die Gefangene während ihres Zwangsaufenthaltes anfertigen – vor allem Textilien und Möbel. Die Warenpalette ist beachtlich: Sie reicht vom Saunatuch mit Stickereien über Osterschmuck bis zur Staffelei und einem sechseckigen Laufgitter für die jüngsten Sachsen. Im letzteren Fall haben sich Mackenroths Schützlinge etwas Nettes einfallen lassen. Drei Stäbe des Laufgitters lassen sich je nach Bedarf problemlos entfernen, damit der Nachwuchs ganz leicht hinausschlüpfen kann. Ein Produkt von Fachleuten eben.
LANGE hat es gedauert, doch nun steht fest: Die grüne Fraktionsvorsitzende im Landtag, Antje Hermenau, wird Alt-Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) beerben. Die Politikerin darf am 31. März endlich aus ihrem provisorischen Büro in jene Parlamentsräume umziehen, die einst König Kurt genutzt hat. Hermenau nimmt die heimliche Krönung locker und will partout nichts Aufregendes in dem Umstand erkennen. Das sehen einige grüne Fraktionsmitarbeiter offenbar anders. Sie nennen ihre Chefin heimlich nur noch „Ingrid“ nach Biedenkopfs holder Gattin.