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Heiße Ware in Kesselsdorf

Wilsdruff. Großalarm am Montagabend im Kesselsdorfer Gewerbegebiet. Glücklicherweise gab es nur wenig zu löschen.

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Von Stefan Brieger

Der Sirenenalarm schien gar nicht enden zu wollen. Mehrere Anlagen heulten am Montagabend gleichzeitig durch die Nachtluft von Wilsdruff und seinen Ortsteilen. Kurze Zeit später waren insgesamt sieben Feuerwehren auf dem Weg nach Kesselsdorf. In der dortigen Niederlassung des Deutschen Paketdienstes (DPD) war der Alarmmelder angesprungen.

Kein großes Feuer

Glücklicherweise gab es für die Kameraden nicht viel zu tun. „Es war nur ein kleinerer Behälter in Brand geraten“, schildert Wilsdruffs Wehrleiter Frank Jurowiec die Ursache. Ein bisschen Wasser genügte, um die Flammen zu löschen. „Das ging relativ schnell“, sagt er.

Pakete fangen Feuer

Bis auf das Lösch-Team konnten die anderen sechs Wehren gleich nach dem Eintreffen am Brandort wieder nach Hause fahren. Jurowiec erklärt, wie es trotz des kleinen Feuers zum Großalarm kam: „Wenn der Feuermelder anspringt, weiß man ja nicht, was vor Ort los ist. Deshalb werden erst einmal alle Wehren gerufen.“

Die Ermittlungsarbeit zur Brandursache führt nun die Polizei. Deren Sprecher, Wolfgang Kießling, präsentiert gleich eine Hypothese: „Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen ist von einer Selbstentzündung auszugehen.“ Der in Brand geratene Behälter diente als Sammelbecken für unbrauchbare, also beispielsweise beschädigte, Versandware. „In den Paketen müssen sich verschiedene Stoffe befunden haben, die sich vermischten“, erklärt Kießling. Dadurch wurde vermutlich eine Feuer verursachende Reaktion ausgelöst.

Genauere Angaben wären aber erst in den nächsten Tagen möglich, teilt der Polizeisprecher weiter mit. Die vorgestern neu gegründete Sonderkommission zur Brandbekämpfung habe durch die Brandserie in Ostsachsen (SZ berichtete) im Moment alle Hände voll zu tun.

Keine Brandstiftung

Der Schwerpunkt der Soko-Ermittlungen liegt nämlich bei den vielen Fällen von Brandstiftung, durch die in Dresden und Umgebung ein Sachschaden von insgesamt rund fünf Millionen Euro entstand. In diese Schublade kann man das Kesselsdorfer Feuer aber nicht stecken. „Von Brandstiftung ist nicht auszugehen“, nennt Kießling das Ergebnis der Ermittlungen.