SZ +
Merken

Helfer sind betroffen

Zum Artikel „Knorre könnte Ende März öffnen“ (SZ vom 6. März) schreibt Wolfgang Koßlitz aus Großdobritz:

Teilen
Folgen

Die vielen freiwilligen Helfer in der Knorre haben den Artikel mit Betroffenheit gelesen und fühlen sich regelrecht hintergangen. Viele Stunden haben wir aufopferungsvoll bei der Beseitigung der Schäden geholfen, um das Ehepaar Wagner zu unterstützen. Wer das alles nicht mitgemacht hat, kann sich kein Urteil über das Ausmaß erlauben.

Die ersten Lichtblicke kamen nach wochenlanger Säuberungsaktion, wie soll was aufgebaut und renoviert werden? Die Zusage der Sächsischen Aufbaubank im Oktober 2002 Geld zu überweisen, stimmte uns alle optimistisch, „unsere“ Knorre wieder aufzubauen. Es wurde gewerkelt, geputzt und handwerkliche Fähigkeiten kamen zum Vorschein, die man nicht ahnte. Voran ging immer unser Hermann Wagner, der selbst viel Hand anlegte und neue Ideen einbrachte. An Bezahlung kein Gedanke – es wurden unermüdlich viele Stunden geleistet. Trotz Zahlungshinauszögerung der SAB blieb die Stimmung optimistisch und hoffnungsvoll, bis der Artikel am 6. März in der Sächsischen Zeitung erschien.

Wir Helfer waren erschüttert und haben eine Wut im Bauch! Für uns ist es nicht klar, was in dem Artikel mit der Passage „um den Flutopfern aber schnell helfen zu können, lösten wir das im Fall Hotel Knorre unbürokratisch“ gemeint ist, da kein Geld bis zum heutigen Tage floss.

Warum diese Verzögerungstaktik? Die Entscheidung einer Zwangsversteigerung kann ja nicht in den letzten Wochen gefallen sein. Es ist eine Unverschämtheit, wie mit den beteiligten Menschen umgegangen wird. Soll unsere Arbeit umsonst gewesen sein? Wir haben nicht irgend jemandem geholfen, sondern dem Ehepaar Wagner. Wir fragen uns auch, wo waren in der ganzen Zeit die Vertreter der Stadt?

Trotz allem ist die große Helferschar von etwa 60 Leuten bereit, mit dem Ehepaar Wagner weiterzumachen. Sollte es jedoch zu einem Besitzerwechsel kommen, werden wir unsere Forderungen aufmachen und diese sind nicht unerheblich. Wir bleiben jedoch erst einmal optimistisch.