SZ +
Merken

Hennersdorfer lässt nicht locker beim Abwasser

Ammelsdorf. Bis in die Sächsische Staatskanzlei ist die Diskussion um die Abwasserlösung für den Schmiedeberger Ortsteilgetragen worden.

Teilen
Folgen

Von Franz Herz

Wolfgang Grundmann aus Hennersdorf hatte sich an Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) gewandt. Der Hennersdorfer ist nicht damit einverstanden, dass in Ammelsdorf das Abwasser über die zentrale Kläranlage Seifersdorf gereinigt wird. Die Lösung hält er für überteuert. Darauf bekam er jetzt eine Zwischenantwort aus dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium (SMUL), das für Abwasserfragen zuständig ist. Sie liegt der SZ vor.

Referatsleiter Berthold Rieß erläuterte in dem Schreiben, dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine Förderung der dezentralen Anlagen in Ammelsdorf nicht geschaffen werden können. Das kommentiert Wolfgang Grundmann: „Also in dürren Worten sind SMUL und Landtag unfähig, notwendige Erkenntnisse umzusetzen.“

Rieß wiederholt das Argument des Trinkwasserschutzes für 600 000 Menschen. Der Ammelsdorfer Bach läuft in die Talsperre Lehnmühle, die wiederum die Talsperre Klingenberg speist, aus der Dresden und der untere Weißeritzkreis Trinkwasser erhalten.

Allerdings hat das SMUL vom Abwasserzweckverband Talsperre Malter noch einmal eine Kostenersparnis gefordert, schreibt Rieß. Dazu war der Verbandsvorsitzende und Schmiedeberger Bürgermeister, Karl-Günter Schneider (CDU), schon zu Gesprächen im Regierungspräsidium. Dabei wurde ins Auge gefasst, einen Teil Ammelsdorfs nicht an den zentralen Kanal anzuschließen.

Über diesen Sparplan hätten sich inzwischen aber betroffene Einwohner bei ihm beschwert, die den Anschluss wollen, sagte Schneider. Grundmann hingegen hält es für keine ernst zu nehmende Lösung. Da wären ganz andere Einsparungen möglich.

Die Förderung für den Abwasserbau in Ammelsdorf würde auch nicht aus Steuergeldern erfolgen, sondern aus den Einnahmen aus der Abwasserabgabe, erläutert der Referatsleiter des SMUL noch. „Deshalb muss der Bürger so hohe Beiträge zahlen?“, fragt Grundmann dazu.

Die Abwasserabgabe wird von jedem verlangt, der verschmutztes Wasser in einen Bach oder Fluss einleitet. In der Regel zahlen das die Abwasserverbände, die sich das Geld über die Gebühren von den Bürgern wieder hereinholen.