Hier entsteht Bautzens größter Spielplatz

Bautzen. Die ersten Schritte sind getan: Bäume und Sträucher sind verschwunden. Ansonsten ist noch nicht viel zu sehen auf der Wiese zwischen Jan-Skala- und Otto-Nagel-Straße im Bautzener Stadtteil Gesundbrunnen. Schon bald soll es hier aber richtig zur Sache gehen, denn nach Ostern beginnen die Bauarbeiten für Bautzens neuen Super-Spielplatz. „Alle Aufträge sind vergeben“, berichtet Kirsten Schönherr, Geschäftsführerin der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB). Nun steht also fest, welche Spielgeräte schon bald im künftigen Erlebnispark errichtet werden.
Etwa 20.000 Quadratmeter ist das Areal groß. Den Plan dafür hat Architektin Annekathrin Bernstein entworfen. „Es soll einen Wasserspielplatz geben“, nennt Kirsten Schönherr ein Element. Der besteht aus einem Holzgerüst, durch das Wasser laufen kann. „Die Kinder können dort Sperren öffnen und schließen“, erklärt Schönherr. Und Matschplätze für die kleineren Kinder gehören auch dazu.
Auch barrierefreie Spielgeräte kommen
„Auch ein Seilzirkus kommt“, berichtet Kirsten Schönherr. Das ist eine Art großes, dreidimensionales Spinnennetz mit einer Rutsche daran. Eine große Schaukel wird aufgebaut und eine Breitrutsche, auf der zum Beispiel Eltern zu zweit mit ihren Kindern rutschen können. Und eine 16 Meter lange Seilbahn soll es geben. Auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen sind Spielgeräte vorgesehen: zum Beispiel ein barrierefreies Karussell für Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, oder ein Musikgerät. Dafür werden Platten in den Boden eingelassen, mit denen sich verschiedene Töne erzeugen lassen.
Im Winter soll der Rodelhang, der sich bereits auf dem Platz befindet, den Kindern weiter Freude bereiten. Auch einige Spielgeräte, die es dort schon gibt, sollen erhalten werden – nur die Balance-Teller haben ausgedient und werden abgebaut.
Der Spiel- und Familien-Park soll Kindern Spaß bringen – und ebenso ihren Eltern oder Großeltern. Deshalb sind auch zwei Fitnessgeräte und ein Grillplatz geplant. Ursprünglich hieß es, dass auch ein Labyrinth gebaut werden soll – doch das kommt nun doch nicht. „Wir wollten keine Konkurrenz zum Irrgarten herstellen“, so Kirsten Schönherr, man habe sich stattdessen für andere Geräte entschieden.
Infos über archäologische Grabungen
Und davon gibt es einige: Insgesamt fast 50 sind es an der Zahl. Wer die alle durchprobiert und keine Kraft mehr zum Toben hat, der soll auf dem Areal auch ruhigere Beschäftigung finden. Info-Tafeln sollen aufgestellt werden und Auskunft über seltene Pflanzen, die auf dem Gelände wachsen, und über Tiere geben. Daran hat die Gruppe der Stadtbegrüner mitgewirkt. Außerdem können sich Kinder und Erwachsene über eine archäologische Ausgrabungsstätte informieren. Denn oberhalb des Areals sollen einst Nomaden Halt gemacht haben, bei Ausgrabungen wurden zum Beispiel alte Knochen gefunden.
Etwa 950.000 Euro kostet der Spaß, die Stadt zahlt davon etwa ein Drittel. Unterstützt wird der Bau des Erlebnisparks durch Fördermittel, denn durch den Park soll der Stadtteil Gesundbrunnen aufgewertet werden. Das Ziel der BWB ist es, Familien aus der ganzen Stadt anzuziehen. „Viele sagen, in den Gesundbrunnen gehe ich nicht gerne“, sagt Kirsten Schönherr, „wir wollen das ändern und hoffen, dass sich das mit dem Spielplatz herumspricht.“
Sorge vor Vandalismus
Doch bei den Spielgeräten, die schon vorher auf der Wiese waren, gab es immer wieder Probleme mit Vandalismus. Die Basketballnetze wurden so oft abgerissen, dass es sich nicht mehr lohnte, neue anzuschaffen. Der neue Erlebnispark soll deshalb überwacht werden. Zwei Bürgerpolizisten werden häufiger vorbeikommen, ebenso das Ordnungsamt. Auch auf die Hilfe der Anwohner setzt Kirsten Schönherr. „Wir hoffen, dass die Bewohner den Park als ihres ansehen und ein Auge darauf haben“, sagt sie.
Im Oktober soll der Spielplatz fertig sein, wenn das Coronavirus der BWB nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht. „Wir wollen am 15. Oktober eröffnen“, sagt Kirsten Schönherr. „Vielleicht soll es nach der Eröffnung noch ein Stadtteilfest geben.“
Ein halbes Jahr dauert es also noch. In der Zwischenzeit gibt es aber nicht nur für die Bauleute etwas zu tun, sondern für alle Bautzener. Denn die BWB sucht einen Namen für den Erlebnispark. Der soll dann auf den Infotafeln und auf der Webseite erscheinen. „Wichtig ist, dass der Name kurz und griffig ist“, sagt Kirsten Schönherr, „und auch für die Kleinen gut auszusprechen.“
Die BWB entscheidet, welche Idee die passendste ist. Für den Vorschlag bekommt der Gewinner einen Gutschein für den Saurierpark. Viele Bautzener haben auf Facebook bereits Vorschläge gemacht. „Abenteuerland“ schlägt jemand vor, auch „Bruni“, „Jungbrunnen“ oder „Wusel“ wurden genannt. In etwa zwei Wochen will die BWB eine Entscheidung fällen.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen können Bautzener ihre Namensideen an die BWB senden oder auf der Facebookseite der BWB im entsprechenden Beitrag kommentieren.
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