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Das sind die beliebtesten Foto-Hotspots

Die Bastei gehört zu den meistfotografierten Orten in Sachsen. Aber auch das Schloss Lauenstein ist sehr beliebt.

Von Gunnar Klehm
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Je dunkler die Flächen, desto seltener klicken dort die Fotoapparate oder Smartphones.
Je dunkler die Flächen, desto seltener klicken dort die Fotoapparate oder Smartphones. © SZ Grafik

Gerade rollt wieder ein großer Bus auf dem Parkplatz an der Bastei an. Die Reisenden eilen vor zur berühmten Brücke, von der man so schöne Fotos von der Sächsischen Schweiz mit seinen Tafelbergen und dem Elbtal machen kann. Dicht nebeneinander stehend zücken sie ihre Fotoapparate und Smartphones und halten den Augenblick fest. 

Die Basteibrücke gehört zu den absoluten Fotohotspots in Sachsen. Nur auf der Brühlschen Terrasse in Dresden und am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig wird häufiger fotografiert. Das ist im Internet unter sightsmap.com nachzulesen. Die Daten dafür lieferte der Google-Dienst Panoramio. In der Visualisierung wird deutlich: Je heller der Ort, desto mehr wird dort fotografiert.

Weltweit ist die Bastei immerhin auf Platz 396 gelistet, und zwar seit Jahren stabil in dieser Region. Dresden nimmt Rang 101 ein, Leipzig Rang 188. New York City ist der am meisten fotografierte Ort der Welt. Danach folgen Rom, Barcelona, ​​Paris und Istanbul. 

Dass die Bastei ein Touristen-Magnet ist, kommt wenig überraschend. Schaut man sich die Karte des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge etwas genauer an, treten aber auch erstaunliche Ergebnisse zutage. Zwar wird die Festung Königstein auch als leuchtender Punkt dargestellt, im weltweiten Ranking jedoch nicht geführt. Zieht man den Zoom auf der Internetseite entsprechend groß, kann man sogar erkennen, dass bei Weitem mehr auf der Elbseite der Festung fotografiert wird und das an zwei Stellen am östlichen Ende und am westlichen. Die Felsenbühne Rathen wird auch noch als Fotohotspot erwähnt.

Bei der Auflistung der Orte spielen nach der Bastei die Städte Stolpen (weltweiter Rang 5.044), Altenberg (6.632), Rabenau (12.367), Dippoldiswalde (12.368) und Sebnitz (13.473) eine hervorgehobene Rolle. Stolpen und seine Burg sind im weltweiten Vergleich besonders relevant. 

Dampfloks sind beliebtes Motiv

Betrachtet man Altenberg genauer, ist dort das Schloss Lauenstein klar als beliebtestes Fotomotiv erkennbar. Erstaunlich ist außerdem, dass in Altenberg der Internetseite zufolge mehr Fotos von der Bundesstraße aus nahe des Rodelhangs gemacht werden, als vom Kahleberg oder der Skipiste.

In Rabenau wird am meisten am Bahnhof im Rabenauer Grund fotografiert. In Dippoldiswalde ist es der Markt und auch der Bahnhof. Das dürfte darauf zurückzuführen sein, dass besonders unter Freunden der Dampfloks der Weißeritztalbahn der Google-Dienst beliebt zu sein scheint. Entlang der Strecke wird im Übrigen zu jeder Jahreszeit viel fotografiert.

Dass auch Sebnitz noch im Ranking gelistet wird, könnte mit dem nahen Kirnitzschtal zusammenhängen, das das Ergebnis verbessert. In der Stadt selbst sind Motive rund um den Markt am häufigsten fotografiert worden. In Pirna werden erwartungsgemäß die meisten Fotos rund um den sanierten Markt mit seinen frischen Fassaden gemacht.

Wesentlich weniger oft ist die Stadt Freital Ziel von Fotografen. Der Tourismus spielt dort im Vergleich zur Sächsischen Schweiz eine geringere Rolle. Dennoch kann man auch in der Großen Kreisstadt zwei besonders geeignete Standorte erkennen. Das ist zum einen das König-Albert-Denkmal auf dem Windberg. Von dort hat man eine schöne Weitsicht auf Freital und die hügelige Umgebung. Aber auch der Bahnhof Hainsberg ist markiert. Dafür dürften wieder die Eisenbahnfreunde gesorgt haben. In Hainsberg stehen Dampfloks und Waggons der Weißeritztalbahn.

Eines der beliebtesten Fotomotive in Sachsen: Das Elbtal vom Bastei-Massiv aus.
Eines der beliebtesten Fotomotive in Sachsen: Das Elbtal vom Bastei-Massiv aus. © Daniel Schäfer
Nicht nur zum Historischen Schlossfest ein Ziel von Fotografen: Das Schloss Lauenstein im Osterzgebirge. 
Nicht nur zum Historischen Schlossfest ein Ziel von Fotografen: Das Schloss Lauenstein im Osterzgebirge.  © Daniel Förster
Nicht nur von Ferne gut zu fotografieren: Die Burg Stolpen selbst ist auch ein Hotspot von Fotografen.
Nicht nur von Ferne gut zu fotografieren: Die Burg Stolpen selbst ist auch ein Hotspot von Fotografen. © Steffen Unger
Vom Windbergdenkmal aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt Freital.
Vom Windbergdenkmal aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt Freital. © Karl-Ludwig Oberthuer
Die Bahnhöfe der Weißeritztalbahn wie hier in Malter sind Anziehungspunkte von Fotografen.
Die Bahnhöfe der Weißeritztalbahn wie hier in Malter sind Anziehungspunkte von Fotografen. © Karl-Ludwig Oberthuer

Fotografieren ja, aber...

Auf der Karte ist im Osten gut zu erkennen, dass in der Kamnitz-Klamm viel fotografiert wird. Im Elbsandsteingebirge sind auch das Felsentor Neurathen und der Historische Personenaufzug in Bad Schandau besonders hell markiert. Der Tourismusverband Sächsische Schweiz hat auf den Ansturm der Hobby-Fotografen reagiert, wirbt für Foto-Aktionen und hat eine extra Broschüre mit dem Titel "Augenblick" erstellt. Darin sind 20 der beliebtesten Fotomotive beschrieben und wie sie erreicht werden können. Aber auch Freizeiteinrichtungen oder Unterkünfte sind aufgelistet, die als fotofreundlich gelten.

In dem Heftchen wird aber auch darauf hingewiesen, dass sich Fotografen wie alle anderen auch an Regeln halten müssen. Elf davon sind explizit beschrieben, wie etwa die Beachtung von Brut- und Horstschutzzonen, dass in der Kernzone des Nationalparks nur markierte Wege und Aussichten genutzt werden dürfen oder der Einsatz von Drohnen verboten ist.

Der Tourismusverband geht dabei mit gutem Beispiel voran. "Bei unserer Bildauswahl für Veröffentlichungen achten wir darauf, dass nur Fotos von regelkonformen Standorten verwendet werden", sagt Geschäftsführer, Tino Richter. Jeder einzelne Standort lasse die selbe Umgebung je nach Wetter, Jahreszeit und Licht immer wieder in einem neuen Charakter erscheinen. "Unter diesem Aspekt sollte die Sächsische Schweiz im Rahmen der Regeln noch genügend Freiheiten für Kreativität und ganz besondere Fotos lassen", sagte kürzlich Landrat Michael Geisler, der Vorsitzende des Tourismusverbands.

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