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Hilfe ohne Scheu annehmen

Mehltheuer. Der Verein Hand in Handveranstaltet einFrühlingsfest für Senioren

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Von Ines Klotz

Der Veranstaltungsplan vom Verein Hand in Hand mit Sitz in Mehltheuer verspricht mit Wassergymnastik, Operettenbesuch, Reisen nach Teplice, Pulsnitz oder ins Erzgebirge eine breite Palette geselliger Höhepunkte. Kürzlich war nun Start in den Frühling mit einer bunten Seniorenveranstaltung vom Kaffeetrinken bis zum Abendessen, mit Kulturprogramm und Tanz im Saal des Klubhauses Riesa. Die ohnehin gute Stimmung wurde noch ausgelassener durch das Programm mit Volksmusik und lateinamerikanischer Folklore vom Kamenzer Trio Harmonie. Zum Tanz standen die Paare sofort auf dem Parkett, ist doch gerade dieser Teil des Festes für viele eine beliebte Abwechslung. Viele Menschen vereinsamen im Alter, kommen kaum noch raus, haben immer weniger soziale Kontakte. „Deshalb freuen sich die Leute so sehr über solche Veranstaltungen. Sie wollen reden, etwas Schönes erleben“, weiß Katrin Frenzel, Projektleiterin vom Verein Hand in Hand. Neben fünf Betreuern, über das Arbeitsamt gefördert, stehen dem Verein weitere fünf ehrenamtliche Helfer treu zur Seite. „Da fragt niemand nach Zeit und Geld“, lobt Katrin Frenzel. So sei es selbstverständlich, dass der eine seine Kaffeemaschine, ein anderer eine Kochplatte, der nächste Blumen für die Dekoration aus seinem Garten mitbringt.

Obwohl es den Verein erst seit dem Sommer letzten Jahres gibt, hat Katrin Frenzel schon jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit älteren Menschen. Bereits vier Jahre war sie Projektleiterin bei einem großen gemeinnützigen Verein, bevor sie als Gründungsmitglied den eigene Verein aus der Taufe hob. Es sei ungemein schwierig gewesen, alle Auflagen im Zuge so einer Vereinsgründung zu erfüllen. Immer noch erdrückt manchmal der bürokratische Kram. Dennoch ist Katrin Frenzel zuversichtlich und sagt: „Wir nehmen das in Kauf, denn wir wissen wofür.“ Vor allem versteht sich der gemeinnützige Verein auch als Hilfe für sozial Schwache, Randgruppen und Hilfsbedürftige jeden Alters. Die Aktivitäten des Vereins sind darauf gerichtet, Personen, die auf Grund ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes oder wirtschaftlich hilfsbedürftig sind, aktiv in das gesellschaftliche Leben einzubeziehen. Im Bereich der Altenhilfe verfolgt der Verein das Ziel, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und so alten Menschen die Möglichkeit zu geben, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen.

Beratung, Information und Unterstützung in Fragen des täglichen Lebens sind Bestandteil der Betreuung. Was viele nicht wissen: Die Leistungen sind für die Hilfsbedürftigen kostenlos. „Es soll sich niemand scheuen, die ein bis zwei wöchentlichen Besuche eines festen Betreuers von uns anzufordern“, so Katrin Frenzel. Ob der Betreuer nach Hause kommt, beim Einkaufen oder bei Spaziergängen begleitet, ist eine freie Entscheidung. Sowohl die Inanspruchnahme von Hilfe als auch die Mitarbeit als ehrenamtlicher Betreuer fordert keine Mitgliedschaft im Verein.