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Historie für die Nachwelt

Neusalza-Spremberg. Bürger haben sich zu einer Interessengruppe zusammengefunden. Sie erforschen gemeinsamdie Ortsgeschichte.

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Von Romy Kühr

Auf Dinge aufmerksam zu machen, die manchem vielleicht wertlos erscheinen, mit Blick auf die Geschichte aber von unschätzbarer Bedeutung sein können – das ist es, was Günter Hensel besonders am Herzen liegt. Er hat in diesem Jahr gemeinsam mit anderen Geschichtsinteressierten die Interessengruppe Ortsgeschichte ins Leben gerufen.

Er weiß, dass in vielen Haushalten kleine historische Schätze schlummern, zum Beispiel alte Fotos, Dokumente, Gegenstände. Vieles wird aber einfach weggeworfen.Er und seine Mitstreiter von der Interessengemeinschaft sammeln solche Dinge oder wollen sie zumindest dokumentieren, um die Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung für die Nachwelt lebendig zu halten.

Nicht mehr jeder allein

„Schon lange hegten wir den Wunsch, so eine Gruppe zu bilden“, sagt Günter Hensel. Er ist selbst auch Vorsitzender der Heimat- und Kulturfreunde Neusalza-Spremberg e.V., unter deren Dach die Interessengruppe entstand. „Denn es gibt einige in der Stadt, die sich mit der Geschichte befassen, jeder auf einem speziellen Gebiet.“ Doch bislang arbeitete jeder für sich allein. „Diese Arbeit wollten wir bündeln.“

Ihre Erkenntnisse wollen die Hobbyhistoriker auch veröffentlichen. Idealerweise soll die Reihe „Geschichte und Geschichten aus Neusalza-Spremberg“, die Vereinsmitglied Gunther Leupold bisher verfasst hat, fortgeführt werden. „Gerade über die Zeit nach dem Krieg gibt es sehr wenig Material“, sagt Günter Hensel. Deshalb wollen sie dazu Zeitzeugen befragen. Auch eine Fotothek ist vorgesehen, in der historische Aufnahmen gesammelt und genaue Daten dazu festgehalten werden. Alles, was jetzt an historischen Gegenständen gesammelt wird, soll im Rathaus gelagert werden, denn die Interessengruppe hat keinen eigenen Raum.

Bisher zwölf Mitstreiter

Zwölf Mitstreiter sind bisher dabei. Günter Hensel hofft, dass es noch mehr werden. Zu tun gibt es genug, um die Geschichte der Spreestadt aufzuarbeiten. Ob Kirchen- oder Schulgeschichte, wirtschaftliche Entwicklung oder berühmte Kinder der Stadt – die Arbeitsfelder sind vielfältig.

2008 steht zum Beispiel das 80-jährige Jubiläum der Pestalozzischule an. „Darum kümmert sich zwar die Schule selbst, aber wir wollen gerne mit zuarbeiten“, so Hensel. Auch eine bereits existierende Zeittafel, die mit der 750-Jahr-Feier von Neusalza-Spremberg im Jahr 1992 endet, wartet darauf, ergänzt und vervollständigt zu werden.