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Historische Bildermappe aufgetaucht

Das in Handarbeit gefertigte Stück mit Fotos geht nun an die Hochschule zurück.

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Von Dietmar Rößler

Bei einer Veranstaltung in Dresden tauchte sie auf. Eine Mappe, leinengebunden, dezent grau. Mit goldener Schrift „Ingenieurhochschule Zittau“. Das war immerhin die erste universitäre Bildungseinrichtung Zittaus. Und diese hatte offensichtlich in den 70er Jahren eine repräsentative Selbstdarstellung in Auftrag gegeben.

Konkret dieses Exemplar war einem Mitarbeiter der TU Dresden überreicht worden. In seinem Nachlass wurde es von seiner Frau gefunden. Die sorgte nun dafür, dass dieses hervorragend erhaltene „Werbematerial der ersten Stunde“ an die Hochschule zurückkehrt – was beweist, dass edle Handarbeit zeitlos ist.

Die 12 postkartengroßen Fotos sind auf Passepartouts aus jetzt leicht gelblichem Papier fixiert und in kleiner Silberschrift per Hand bezeichnet. Ein schlicht mit „Hörsaal“ betiteltes Foto zeigt das ehemalige „Albertkino“ und hat damit historischen Wert. Wie auch das Bild vom „Schutztechniklabor“: Ein derart umfassendes Labor der seinerzeit für die Elektroenergieversorgung alternativlosen Relaisschutztechnik gab es weltweit nur in Zittau.

Und am Versuchsreaktor hantiert gerade der spätere Rektor der Hochschule. Diese Anlage gibt es heute nur noch nuklearfrei zu Demonstrationszwecken. Die Hochspannungshalle dagegen wird, mittlerweile natürlich wesentlich anspruchsvoller ausgestattet, bis heute genutzt.

Anschaulich beschreibt diese kleine wiederentdeckte Fotosammlung den Zustand der seinerzeit zentralen Bildungs- und Forschungseinrichtung der Elektroenergieerzeugung und -versorgung in der DDR – und damit auch ein wichtiges Stück Zittauer Geschichte. An der Hochschule wird sie jetzt sicher einen Ehrenplatz erhalten.