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Historische Dampflok wurde Opfer der Ölkrise

Vor 66 Jahren wurde das technische Denkmalin Dienst gestellt. Heute steht es in Wülknitz.

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Von Julia Polony

Gebaut wurde die Wülknitzer Lok mit der Bezeichnung „44351“ im Jahr 1941 in den Borsig-Lokomotiv-Werken in Henningsdorf. Gekauft von der Deutschen Reichsbahn für 220000 Reichsmark wurde sie am 7. Juli des selben Jahren in den Dienst gestellt.

Die rund 100 Tonnen schwere Lok wurde bis 1966 mit Kohle beheizt. Im Reichsbahn-Ausbesserungswerk in Meiningen wurde der „alten Dame“ eine Ölhauptfeuerung eingebaut. Hatten bisher die Heizer Knochenarbeit zu leisten, in dem sie tonnenweise Kohle schippten, um genügend Dampfdruck für die Fahrt zu erzeugen, so wurde sie nun mit Bunkeröl angetrieben.

Nachdem die Lok in Wittenberge, Rostock, Güstrow und Eberswalde in Betrieb war und in regelmäßigen Abständen auf Herz und Nieren geprüft wurde, brachen härtere Zeiten für an. Mit der Ölkrise Anfang der 80er Jahre wurden die Einsätze der Dampflok immer weniger, bis sie ganz abgestellt wurde.

Doch dabei blieb es nicht. Während andere Dampflokomotiven Schneidbrennern und Hochöfen zum Opfer fielen, bekam die „44351“ eine zweite Chance.

Wie die Lok nach Wülknitz kam, wo sie seit 1998 am Bahnübergang steht, lesen Sie nächsten Donnerstag.