Von Ina Förster
Die Sonne brennt vom Himmel an diesem Montag. 24 Grad, trocken, ein sanftes Windchen weht. „Optimale Bedingungen für ein Open-Air-Konzert, findet der technische Leiter der Veranstaltungsagentur Semmel Concerts, Norbert Gebauer. Der Dresdner ist mit einem vorerst kleinen Team seit früh auf der Hutbergbühne. Mittwochabend soll hier Deutschlands angesagtestes Schlagersternchen auf den Brettern stehen. Helene Fischer kommt, Kamenz steht Kopf. 8 000 Tickets sind im Vorverkauf raus. Die Bühne ist durch zusätzliche Bühnenaufbauten proppenvoll. Und es soll noch um einiges heißer werden. Bis 33 Grad stehen den Kamenzern ins Haus. Noch abends 20 Uhr sind Temperaturen um die 27 Grad zu erwarten …



Das Kamenzer Konzert-Ereignis 2013 schlechthin steht an. Dies heißt vor allem viel Arbeit für den Veranstalter. „Die Hutbergbühne stellt uns mit ihrer Größe vor Herausforderungen. Auf der Sommer-Tour von Helene Fischer ist sie der kleinste Auftrittsort, was gewisse logistische Abenteuer für uns bedeutet“, so Gebauer. „Das fängt bei der Bühne an, die teilweise extra gefertigt werden muss, weil die Original-Bühnenteile gar nicht passen. Und das hört bei dem beschränkten Platz hinter den Kulissen auf.“ Hier tummeln sich heute Abend die Schlagersängerin mit ihren zwölf Tänzern, Liveband, die Vorband „Santiano“, unzählige Techniker sowie das komplette Gefolge – vom Cateringservice bis zu den Stylisten, von den Beleuchtern bis zum letzten Crewmitglied. Das wird eng. Ein Garderobenzelt ist aufgebaut, gerade eben wird der Teppichboden verlegt. Auf den ersten Blick mutet es klein an. Hier bereiten sich alle Künstler gemeinsam auf ihren Auftritt vor. Auch Helene wird keinen extra Rückzugsort bekommen. „Sie ist sowieso ein unkomplizierter Star ohne große Allüren. Eine sehr angenehme Zusammenarbeit“, meint der technische Leiter.
„Bis Dienstagabend müssen wir alle Vorarbeiten abgeschlossen haben. Wir bauen sozusagen eine Art Infrastruktur auf, damit ab Mittwochfrüh die Technik ungehindert anrollen kann“, so Gebauer. Acht Trailer (40-Tonner), fünf Busse und unzählige kleinere Fahrzeuge gilt es über die enge Hutbergstraße zu lotsen und vor allem: Sie müssen alle irgendwo wenden. Wenn sie entladen sind, parken sie unten in der Stadt. Extra Plätze hat Gebauer dafür bestellt. Wie auch die Duschzimmer im Hotel für die Künstler, wenn sie sich in der Nacht noch erfrischen wollen.
Seitens der Stadt ist die Freude freilich groß. „Helene Fischer hat kürzlich 40 000 Fans in der Arena in Gelsenkirchen begeistert. Es ist für die Lessingstadt eine große Freude, dass die bekannte Entertainerin nun bei uns auf der Hutbergbühne auftritt“, sagt Oberbürgermeister Roland Dantz. „Damit rückt Kamenz als Veranstaltungsort in den Blickpunkt Deutschlands und dies ist schon allein für das Image der Hutbergbühne ein beachtlicher Gewinn. Besonders freut uns, dass sie unserer Einladung aus dem Tag der Sachsen 2011 heraus gefolgt ist. Es kann durchaus sein, dass sie sich vielleicht auch daran erinnert, dass sie schon 2005 vor 5 000 Besuchern im Rahmen der Gelenauer Musiktage einen Auftritt hatte. Danach ging es für sie nur noch rasant bergauf!“
Ab 14 Uhr wird es morgen jedenfalls in Kamenz ein umfangreiches Verkehrsleitsystem geben, das mit Polizei und Feuerwehr abgestimmt ist. Viele Helfer sind im Einsatz. Darüber hinaus erhalten die Besucher auf den Parkplätzen Infozettel über die Einlassstellen zur Bühne und den zeitlichen Ablauf. Auch Caterer Frank Fuhrmeister ist mit seinem Team auf den Ansturm vorbereitet: Fünf Bierstände, drei Verpflegungswagen und 50 Ausschankkräfte stehen in den Startlöchern. In der Hutberggaststätte fertigten etwa 20 Servicekräfte in der Küche Nachschub an. „Bei den Temperaturen geht es gar nicht anders“, sagt er.