Hochhaus muss neu eingerüstet werden

Riesa. Mehrere Tage nach dem Brand einer Wohnung an der Chemnitzer Straße ist die Ursache für das Feuer nach wie vor unklar. Man ermittle nach wie vor in alle Richtungen, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. Auch Brandstiftung - fahrlässig oder vorsätzlich - schloss der Sprecher nicht aus. "Ein abschließendes Ergebnis können wir während der laufenden Ermittlungen nicht kommunizieren." Wann dieses Ergebnis vorliegt, sei ebenfalls noch offen und nicht abzuschätzen.
Ebenfalls offen ist nach wie vor die Höhe des Schadens, der durch das Feuer am 13. Mai entstanden war. Die betroffene Wohnung im fünften Stock sei bei dem Brand wohl vollständig zerstört worden, teilt Roland Ledwa mit. Dazu kommen noch die Schäden an der Fassade, ergänzt der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Riesa (WGR). "Wir gehen davon aus, dass zumindest eine teilweise Einrüstung erfolgen muss. Der Gesamtumfang des Schadens kann erst nach genauerer Begutachtung erfasst und benannt werden."
Schadensbeseitigung könnte Monate dauern
Immerhin: Weitere Wohnungen wurden durch das Feuer nicht in Mitleidenschaft gezogen, sagt Ledwa. Weil der Schaden über 10.000 Euro liegt, wird sich nun ein vom Versicherer benannter Gutachter mit den Folgen des Brandes befassen. Erst nach dessen Freigabe könne die Sanierung seitens der WGR erfolgen. "Wir gehen davon aus, dass die Schadensbeseitigung drei bis vier Monate dauern wird."
Erst im vergangenen Jahr war das Gebäude an der Chemnitzer Straße in Weida für fünf Millionen Euro saniert und umgebaut worden. Unter anderem bekam es auch einen neuen Anstrich und war dafür schon einmal eingerüstet. Jetzt muss das erneut passieren. Immerhin: Auf die noch nicht völlig abgeschlossenen Sanierungsarbeiten am Wohnblock hat die Baumaßnahme laut Roland Ledwa einen "zu vernachlässigenden Einfluss".
Brandschutz wurde kürzlich modernisiert
Neben rollstuhlfreundlicheren Wohnungen hatte das Hochhaus 2019 aber auch moderneren Brandschutz bekommen. Laut Feuerwehr kam dieser den Bewohnern und Rettungskräften beim jüngsten Feuer zugute: Weil der Flur durch Brandschutztüren unterteilt ist, musste die Feuerwehr lediglich fünf Personen aus dem betroffenen Stockwerk in Sicherheit bringen, erklärt Riesas stellvertretender Wehrleiter Dieter Böcke.
Zu dem Großbrand am 13. Mai waren Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet im Einsatz, zusätzlich war noch die Drehleiter aus Oschatz nachalarmiert worden. Die Chemnitzer Straße in Weida musste von der Polizei gesperrt werden. Die eigentlichen Löscharbeiten waren allerdings recht zügig beendet, der Einsatz hatte nach Angaben von Dieter Böcke lediglich knapp zwei Stunden gedauert. Verletzt worden war bei dem Feuer niemand. Der Mieter der Wohnung hatte sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Haus befunden. Nach SZ-Informationen stellte er sich am Folgetag der Polizei. Laut Dieter Böcke war es der erste größere Löscheinsatz seit längerer Zeit. Zuletzt sei es für Riesaer Verhältnisse in dieser Hinsicht eher ruhig gewesen.