Von Heike Sabel
Vorfreude ist die schönste Freude. Was zu Weihnachten funktioniert, kann auch im Sommer nicht verkehrt sein. So feiern die Hinterhermsdorfer frisch-fröhlich am Wochenende ihr Gerätehausfest, obwohl ihr neues Feuerwehrauto erst im September anrollt. Dann wird nicht noch einmal extra gefeiert, sagt Feuerwehrchef Hartmut Kumpe. „Aber eine Einweihung gibt es natürlich.“ Dieser fiebern nicht nur die Hinterhermsdorfer entgegen, sondern auch die Interessenten für das alte Gefährt. „Obwohl es mit Baujahr 1978 schon etliche Jährchen auf dem Buckel hat, haben etliche ein Auge darauf geworfen“, weiß Kumpe. Der eine oder andere wird auch zum Fest am Freitag und Sonnabend kommen. Zur Erwärmung wird am Freitag ab 18 Uhr das Bier probiert. Bis zum Sonnabend, 14 Uhr, müssen zumindest die Jugendfeuerwehren wieder fit sein. Dann startet ihr Wettkampf. „Eventuell sind auch die jungen Leute aus dem benachbarten tschechischen Mikulasovice (Nixdorf) dabei“, sagt Kumpe. Ansonsten messen die Hinterhermsdorfer und Sebnitzer ihre Kräfte.
Ab 15.30 Uhr gilt es, einen Rekord zu brechen. Wer schafft es, mehr als 30 Bierkästen übereinander zu stapeln? Hartmut Kumpel nicht, gibt er zu. „Das ist schon ein ganz schöner Stapel, wenn der wackelt …“ Höhentauglich ist der 40-Jährige Feuerwehrmann natürlich, aber das Stapeln der Bierkästen überlässt er dennoch anderen.
Da ist der lustige Wettbewerb um den schnellsten Löschtrupp schon eher nach seinem Geschmack. Immer zwei sind hier ein Team. Zuerst müssen sie sich in Schale werfen und dann mit der Kübelspritze etwas zu Fall bringen. Zwischendurch und vorher und nachher gibt‘s Kaffee und Kuchen und 20.30 Uhr startet der Lampionumzug, während schon ab 19 Uhr im Festzelt getanzt wird.
Obwohl der letzte Brandeinsatz der Hinterhermsdorfer schon eine Weile zurückliegt, hofft Kumpe, dass auch der Lampionumzug ohne Feuer fröhlich zu Ende geht. „Wenn man uns nicht braucht, sind wir nicht böse und wenn, dann sind wir zur Stelle.“ Und das nun schon seit 122 Jahren.