Von D.Pfeiffer und M.Klaus
Das Flussbett auszubaggern, war vollkommen richtig.“ Angesichts des Hochwassers Ende vergangener Woche ist Schönau-Berzdorfs Bürgermeister Christian Hänel froh über die Arbeit der Flussmeisterei Bautzen, die im vergangenen Jahr die Pließnitz ausgebaggert und verbreitert hatte. So konnten die Wassermassen vor allem am Donnerstag ungehindert durchrauschen, ohne sich gefährlich anzustauen. „Wir hatten am Donnerstagabend zwar 150 Sandsäcke gefüllt, die Sache dann aber abgeblasen, weil der Scheitelpunkt schon durch war“, berichtet der Bürgermeister.
In diesem Jahr soll auch im Niederdorf ein Stück Pließnitz ausgebaggert werden, um das Dorf noch besser vor Hochwasser zu schützen. Das lang geplante Regenrückhaltebecken in Rennersdorf muss trotzdem kommen, sagt der Bürgermeister und ist zuversichtlich, dass das Finanzielle bis 2006 geklärt sein wird. „Die Fördermittel der EU sind ja bereits bewilligt, es geht jetzt noch um den Eigenanteil des Freistaats.“
Für die Friedersdorfer ist das Frühjahrshochwasser ebenfalls glimpflich abgelaufen. Zwar standen einige Flächen am Ortsausgang unter Wasser und auch ein paar Keller wurden nass, Schäden habe es aber nicht gegeben, so Bürgermeister Günter Hamisch. Auch die Spree war vor zwei Jahren ausgebaggert worden. Hamisch: „Wäre das nicht gemacht worden, wäre die Spree über die Ufer getreten.“ Die Fürchtegottbrücke – bei Hochwasser immer die kritischste, weil niedrigste Brücke – hat dem Wasser stand gehalten, obwohl laut Bürgermeister nicht mehr viel Platz gewesen sei.
Im Hochwasserschutzkonzept für das Löbauer Wasser hatte das Staatliche Umweltfachamt Bautzen im vergangenen Jahr festgestellt, dass drei Brücken in Großschweidnitz bei Hochwasser zu niedrig seien. Diesmal hat sich das nicht bestätigt. „Wir hatten noch einen Meter zur Brückenoberkante Platz. Es gab auch keine Keller auszupumpen. In Großschweidnitz war die Lage ruhig“, sagt Bürgermeister Thomas Konietzny und sieht keinen Handlungsbedarf.
Anders in Zittau: An den Deichen von Neiße und Mandau stehen dieses Jahr größere Arbeiten an. Zwischen An der Neumühle und Liberecer Straße soll ab Spätsommer gewerkelt werden. „Das betrifft einen Abschnitt an der Mandau etwa 600 Meter flussaufwärts, außerdem ein Stück Neiße unterhalb der Mündung“, erläutert Elke Rotter, Projektleiterin in der Landestalsperrenverwaltung, Talsperrenmeisterei Spree.
„Ertüchtigung der Hochwasserschutzdeiche“ heißt es im Verwaltungsdeutsch, was hier passiert. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Deiche 30 bis 40 Zentimeter erhöht, Teile von der Landseite aufgeschüttet werden. Elke Rotter: „Die Standsicherheit wird verbessert.“ Dass etwas in dieser Art passieren muss, ist schon seit Längerem klar. „Im gesamten Zittauer Gebiet sind Setzungserscheinungen nachgewiesen“, so die Mitarbeiterin der Landestalsperrenverwaltung.
Die Landestalsperrenverwaltung jedenfalls hat mehrere Bauabschnitte für die Zittauer Deiche vorgesehen. „Geld bekommen wir vom Freistaat zunächst für den ersten Abschnitt“, erzählt Elke Rotter. Für das Fällen von Pappeln, die dem Bauvorhaben weichen müssen, liege eine Genehmigung der Naturschutzbehörde vor. „Die Stadt hätte die Bäume ohnehin irgendwann fällen müssen“, weiß Elke Rotter. Die Gewächse hätten schließlich begrenzte Lebensdauer.Auf ein Wort