Von Franziska Müller
Die Nachfragen für Ostern sehen nicht so rosig aus“, sagt Marko Römer vom Panoramahotel „Lilienstein“ in Königstein-Ebenheit. Das geht aber nicht nur ihm so. Ähnlich sieht es bei Inhaberin Ruth Köhler von der Pension „Elbblick“ in Bad Schandau aus. „Wir haben bisher nur wenige Anmeldungen für die Osterzeit“, sagt sie. Da nutzt selbst der schönste Blick auf die Elbe nichts. Ruth Köhler räumt aber ein, dass die andauernden Umbauarbeiten an ihrem Haus mit verantwortlich sind. Noch immer gilt es, die Schäden des Hochwassers zu beseitigen.
Glücklich hingegen kann sich Dieter Schröter schätzen. Nur noch wenige Restplätze hat er in seinen Hotels auf der Bastei und in Bad Schandau. Nichtsdestotrotz haben auch bei ihm derzeit weniger Gäste gebucht als in vergangenen Jahren. Einen Grund dafür sieht Schröter in dem Wetter. „Bei den Temperaturen kommt einfach noch keine richtige Urlaubsstimmung auf.“
Seit 14 Tagen mehr Anfragen
Selbst günstigere Angebote mit Spezialpreisen von Gründonnerstag bis Ostermontag scheinen niemanden hinter dem Ofen hervor zu locken. Umfangreiche Programme mit zünftigem Osterfeuer, Sektfrühstück und Eiersuchen sowie Eintritt für die Festung Königstein bietet zum Beispiel das Hotel Lilienstein. Im Berghotel auf das Bastei kann man es sich bei Wellness, einem romantischen Candlelight-Dinner und einer Osterüberraschung gut gehen lassen. Mit Ostertanz und Naturparkabenteuer locken das Parkhotel und der Lindenhof in Bad Schandau. „Die Gäste sollen sehen, wie alles grünt und blüht, damit auch die Frühlingsgefühle endlich wach werden“, sagt Schröter.
Doch trotz dieses Engagements lassen die Gäste auf sich warten. Die meist etwas preiswerteren Pensionen hingegen sind in vielen Fällen schon ausgebucht. Das ist auch eine Erfahrung des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz. „Begehrt sind neben Pensionen vor allem Ferienwohnungen, die besonders von Familien gewünscht werden“, sagt Manuela Morawietz, zuständige Mitarbeiterin für Information und Reservierung. So sind im Gästehaus von Ivo Teichmann in Pfaffendorf schon alle Quartiere vergeben. „Beide Doppelzimmer sind für die Osterzeit vermietet, und die Ferienwohnung ist für eine Familie reserviert.“
Komplett ausgebucht für dieses und auch schon für nächstes Ostern ist das Appartementhaus „Zum Wildschütz“ in Hinterhermsdorf. Inhaber Hans-Joachim Gnauck vermutet, dass die Schulferien um Ostern der Grund für die zahlreichen Anmeldungen sind. Aus ganz Deutschland reisen Familien mit meist kleineren Kindern an. Auch ein Ostern mit Schnee ist für ihn kein Problem, denn: „Im Schnee finden die Kinder die Ostereier besser“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Seine Besucher unternehmen Wanderungen durch die Region, wärmen sich am Osterfeuer auf der Berghütte, und die Kleinen genießen Kinderpunsch.
Ostern ist auch immer die Zeit der Wanderer. Quer durch die Sächsische Schweiz zieht es sie, vom Falkenstein bis hin zum Prebischtor. Eine Verschnaufpause wird oft in der Wanderpension „Felsenmühle“ im Kirnitzschtal eingelegt. „Seit einem DreivierteljJahr sind die Plätze ausgebucht, die Leute wissen ja Ende Herbst noch nicht, wie das Wetter zu Ostern wird“, sagt Randolf Ulbricht.
Dafür haben die Wirtsleute im oberen Kirnitzschtal andere Probleme. „Ab 17.30 Uhr ist Zapfenstreich für Gast und Wanderung, denn da fährt der letzte Bus“, sagt Ulbricht verärgert. Leider sei er bisher beim Busunternehmen mit seinem Wunsch zur Veränderung auf taube Ohren gestoßen.
Der Tourismusverband indes hofft auf einen Endspurt bei den Buchungen in den noch knapp zwei Wochen bis Ostern. Denn schon in den vergangenen 14 Tagen wurden mehr Anfragen registriert. Wenn der Frühling wirklich Einzug hält, entscheiden sich erfahrungsgemäß auch viele noch spontan für eine Reise. „Die Ostersaison wurde aber in den vergangenen Jahren immer weniger gefordert, als beispielsweise Himmelfahrt und Pfingsten“, tröstet Manuela Morawietz die Vermieter und Hoteliers..