Von Jan Franke
Auf der jüngsten Königsteiner Stadtratssitzung entbrannte eine Debatte über die Zukunft des Königsteiner Campingplatz. Der Zeltplatz wurde durch das Elbhochwasser völlig zerstört.
Pächter Jürgen Mascher hatte die Stadträte deshalb gebeten, ihm die Verlängerung des bis 2012 laufenden Vertrages um weitere fünf Jahre bereits jetzt zuzusichern. „Ich brauche diese Sicherheit, um bei den Kreditverhandlungen mit der Bank eine Chance zu haben“, macht Mascher deutlich.
Der Berliner betreibt den Platz seit 1992. Von der SPD-Fraktion wurde die vorzeitige Verlängerung ausdrücklich befürwortet. „Wir haben weder ein Konzept noch das Geld, um die Anlage schnell wieder auf Vordermann zu bringen“, argumentierte Ivo Teichmann. Wenn die Stadt den Platz übernehmen würde, müsste sie es auch besser machen, so der SPD-Mann. Bedenken äußerte Uwe Leichsenring. Der NPD-Stadtrat wollte einige Passagen des alten Pachtvertrages gestrichen wissen, bevor einer Verlängerung zugestimmt wird. Was Leichsenring genau meinte, blieb allerdings offen.
Wiederaufbau voran treiben
Letztlich stimmte der Stadtrat der Beschlussvorlage zu. Jürgen Mascher ist erleichtert. „Der Wiederaufbau muss jetzt vorangetrieben werden, so dass wir im nächsten Frühjahr wieder öffnen können.“
Für die ersten Arbeiten braucht Mascher nach eigener Kalkulation 56 000 Euro. „Es müssen dringend eine neue Elektroanlage und ein Büro her. Außerdem brauchen wir einen Hektar Rollrasen und 600 Quadratmeter Wege.“ Bereits vor zweieinhalb Wochen beantragte Mascher die Mittel bei der Sächsischen Aufbaubank.
Bisher bekam der Pächter jedoch keine Antwort. Statt dessen musste er einen teuren Bankkredit aufnehmen. Momentan sieht der Königsteiner Campingplatz aus, wie ein Truppenübungsplatz. Zehn Häuser fielen den Fluten zum Opfer. Gesamtschaden: 500 000 Euro.
Sollte die Wiedereröffnung scheitern, würde auch auf die Stadt Einbußen in Größenordnungen zukommen. Im letzten Jahr konnte der Platz den 100 000 Gast begrüßen – ein Touristenmagnet. „Wir werden in allen gängigen Campingführern mit mindestens drei Punkten bewertet“, sagt Jürgen Mascher.