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Hoffnung hinter Gittern

Tausende Tiere verharren in sächsischen Tierheimen. Eine Leiterin erzählt, warum sie lieber Herrchen als Hunde auf Verbotslisten sehen würde.

Von Franziska Klemenz
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Paco konnte durch das Tierheim vor dem Einschläfern gerettet werden, auch wenn er immer wieder zubeißt. Der Rüde wohnt jetzt bei einem Experten. Vermittelbar wird er dessen Einschätzung nach wohl nicht mehr.
Paco konnte durch das Tierheim vor dem Einschläfern gerettet werden, auch wenn er immer wieder zubeißt. Der Rüde wohnt jetzt bei einem Experten. Vermittelbar wird er dessen Einschätzung nach wohl nicht mehr. © K.-L. Oberthuer

Die Augen verraten es, seit wann sie niemand mehr will. „An den Augen siehst du, wie lange der Hund da ist“, sagt Anja Witzmann. Sie ist seit 16 Jahren da, im Freitaler Tierheim. Früher ehrenamtlich, heute als Leiterin mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die stachelhaarige Frau mit gepolsterter Fleecejacke und Silberringen in den Ohren stapft an den Gitter-Abteilen vorbei, erzählt zu jedem Hund die Geschichte. Raue, aber liebevolle Worte. Oft mit Wehmut, einem Hauch von Bitterkeit. „Die meisten hier haben irgendwann mal zugeschnappt“, sagt Witzmann. Und sind im Heim gelandet. „Wenn man dann genauer nachfragt, wie es dazu kam, hätten die Halter das fast immer verhindern können, wenn sie die Tiere richtig behandelt hätten.“

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