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Hohnsteiner lassenSchüler weg ziehen

In der Hohnsteiner Grundschule wird es eng. Möglicherweise müssen Kinder in andereGemeinden umsiedeln.

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Von Anja Weber

Die Ehrenberger sind in der Großgemeinde Hohnstein Spitzenreiter im Kinder zeugen. Doch es wird ihnen möglicherweise nicht viel nutzen. Wenn ihr Nachwuchs flügge ist und in die Schule muss, könnte er auf Reisen geschickt werden, nach Sebnitz oder nach Neustadt oder sonst wohin. So zumindest sehen es derzeitige Pläne im Rathaus vor. Der Grund: Mit dem Einzug des Kindergartens in die Hohnsteiner Grundschule wird es dort zu eng. Schon im Schuljahr 2006/2007 könnte es kritisch werden. Laut Geburtenstatistik würden da genau vier Schüler zuviel vor der Tür stehen.

In den Folgejahren setzt sich dieser Trend fort. Um das Geld für die Erweiterung oder den Umbau der Schule zu sparen, sollen nun die Schüler in andere Orte geschickt werden, so die Verwaltung. „Wir könnten beispielsweise mit Sebnitz und Lohmen Vereinbarungen unterzeichnen, dass die Schüler in den kritischen Zeiten die Grundschulen in diesen beiden Kommunen besuchen“, schlug Ratschef Wolfram Lasch (CDU) seinen Stadträten am Mittwoch vor.

Damit stieß er auf argen Protest auch aus den eigenen Reihen. „Moralisch ist das für die Eltern kein schönes Signal“, kritisiert Bernhard Steinert (CDU). Für Konrad Weber (CDU) wäre eine zeitweise Abgabe von Kindern nur eine vorübergehende Lösung. „Das spart zwar erstmal Geld. Aber wir brauchen Sicherheit für die Eltern.“

In der Opposition bei der Unabhängigen Wählervereinigung Ulbersdorf sind die Meinungen gespalten: Baldur Hänsel plädiert generell dafür, Schüler, die platzmäßig nicht in Hohnstein unterrichtet werden können, in andere Kommunen abzugeben. Reinhart Schulze dagegen hält diesen Schritt für falsch. „Sinnvoll wäre, allen Kindern in der Gemeinde eine gesicherte Zukunft zu gewähren. Wir müssen klären, welche Möglichkeiten bestehen, eine Grundschule für alle Gemeindeteile einzurichten.“

Geht die Stadt tatsächlich diesen Schritt, seien die Kinder für immer verloren, ist Schulleiter Thomas Riedel sicher. Damit stünde in ein paar Jahren die komplette Grundschule auf dem Spiel.