Homeoffice verstopft die Abwasserrohre

Auch die Görlitzer Stadtwerke spüren die Auswirkungen der Corona-Krise. "Tendenziell gehen die Verbrauchsmengen bei den Gewerbekunden eher zurück", sagt Sprecherin Belinda Brüchner. Das betreffe alle Sparten, also Strom, Gas und Wasser gleichermaßen. Und es könne nur teilweise durch einen leicht erhöhten Verbrauch bei den Privatkunden kompensiert werden.
Allerdings: einen wirklich signifikanten Unterschied in Bezug auf das Verbrauchsverhalten der Görlitzer gebe es nicht. Für eine grafische Darstellung reiche es nicht. Das war beispielsweise bei der Fußball-WM anders. Dort stieg der Wasserverbrauch jeweils in der Halbzeitpause deutlich an, weil viele Fernsehzuschauer auf Toilette gingen. Solche Verbrauchsspitzen gibt es auch am ersten Weihnachtsfeiertag um die Mittagsstunden beim Strom oder Gas, wenn die Ente im Herd bruzelt.
Probleme hauptsächlich im Umland
"Einen Effekt haben wir jetzt aber bei der Abwasserentsorgung gemerkt", sagt Belinda Brüchner: "Wir verzeichnen mehr Fette in den Abwasserrohren, die letztlich den Querschnitt verringern." Dieses Problem werde derzeit verstärkt in kleineren Anlagen im Umland festgestellt. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass wegen der Corona-Krise mehr in den eigenen vier Wänden gekocht wird und somit mehr Fett in den Schmutzwasserkanal und letztendlich in die Pumpstationen gelangt.