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Horka wartet auf schnelles Internet

In Rothenburg wird derzeit Breitband verlegt. Auch in anderen Gemeinden soll sich bald etwas verändern.

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Von Katja Schlenker

Die Orte rund um Rothenburg haben es bald, das schnelle Internet. Die Deutsche Telekom AG baut derzeit das Breitbandnetz in den Ortsteilen aus, noch vor Weihnachten sollen das die Menschen in den Dörfern auch am heimischen Computer merken. Da fragen sich auch die Einwohner in den Gemeinden rund um Rothenburg, wann es denn bei ihnen in puncto schnellem Internet weiter geht. Einer davon ist Jens Teschlik aus Horka.

„Im Oberdorf sieht es nicht so toll aus mit DSL“, schreibt er. „Auch wenn durch eine RAM-Aufschaltung seitens der Telekom statt 384 Kilobit DSL jetzt bis zu zwei Megabit möglich sind, ist das für die Zukunft mit Sicherheit nicht ausreichend.“ Wer mehr als zwei Megabit pro Sekunde an Daten empfängt, gilt laut den Vorgaben der Europäischen Union als versorgt beim Thema Internet, wer darunter liegt als unterversorgt. Vor sechs Jahren hat Jens Teschlik bereits einmal auf das Problem aufmerksam gemacht.

Denn der Hauptverteiler in Horka steht in der Nähe des Bahnhofs, also relativ weit im Norden des langgestreckten Ortes. Dort gibt es meist um die 16 Megabit pro Sekunde. „Aus Oberhorka gibt es immer wieder Klagen wegen des schlechten Internets“, räumt Bürgermeister Christian Nitschke (CDU) ein. Auch in Mückenhain ist die Geschwindigkeit des Internets mitunter ein Problem. „Wir müssen etwas tun“, erklärt der Bürgermeister. Das geht jedoch nur mit Hilfe von Fördermitteln. Und wenn diese bewilligt werden, muss die Gemeinde einen Eigenanteil zahlen. „Und das ist bisher nicht möglich gewesen“, erklärt der Bürgermeister. Unter anderem, weil wichtige Projekte, wie der Neubau des Kindergartens, finanziert werden mussten.

Dennoch gibt es Hoffnung für die Horkaer. 2015 oder 2016 soll eine sogenannte Verfügbarkeitsanalyse durchgeführt werden. In dieser ist nachzulesen, wie schnell das Internet in Horka wirklich ist. Diese Daten dienen als Grundlage, um überhaupt Fördermittel beantragen zu können. „Wir sind dran“, sagt Christian Nitschke. „Aber nicht so nahe, wie Rothenburg.“

Helfen, dem Ziel näher zu kommen, könnte auch die Digitale Offensive des Freistaats Sachsen. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gibt rund 160 Millionen Euro an Fördermitteln speziell für Hoch- und Höchstgeschwindigkeitsbreitband. 80 Millionen davon stammen aus Landesmitteln, weitere 80 Millionen Euro sollen über den EU-Strukturfonds Efre, also dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, bereitgestellt werden.

„Damit Sachsen auch im digitalen Zeitalter attraktiver Wirtschaftsstandort und lebenswerte Heimat bleibt, müssen wir den Breitbandausbau weiter vorantreiben“, erklärt Staatssekretär Hartmut Fiedler. „Dort, wo private Telekom-Anbieter nur zögerlich investieren, unterstützt der Freistaat auf kommunaler Ebene mit seinem Breitband-Förderprogramm einen zügigen Ausbau. Der Landkreis Görlitz kann davon besonders profitieren.“ Diese Fördermittel soll es auch für Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalysen geben. Die Stadt Bad Schandau hat bereits 7 500 Euro erhalten, um diese Studie durchzuführen.