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Hospizdienst erweitert sein Angebot

Ab Oktober lädt die Hirschbacherin Renate Militzer regelmäßig nach Dohna ein, um mit Trauernden zu sprechen.

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Von Mareike Huisinga

Für Trauernde, die einen Mitmenschen verloren haben, gibt es vom Ambulanten Hospizdienst Dohna/Heidenau/Osterzgebirge der Johanniter ab Oktober weitere Unterstützung. Renate Militzer aus Hirschbach ist ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin und möchte eine Trauergruppe gründen, die sich regelmäßig einmal im Monat trifft. Die 58-Jährige hat bereits Erfahrung, denn seit Juli 2009 leitet sie das Trauercafé in der Villa Burgk in der Stadt Dohna.

„Ziel des neuen Angebots ist, den Trauernden einen geschützten Raum anzubieten, in dem sie ihre Trauer leben und auch zulassen können“, sagt Renate Militzer. Die Teilnehmer der Gruppe sollen in einer geborgenen Atmosphäre Gemeinschaft erleben und spüren, dass andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. „Die Trauernden sprechen in dieser Gruppe nicht nur über ihren Verlust und ihre Gefühle, sondern sie dürfen auch klagen und weinen“, erklärt die Trauerbegleiterin. Während der Treffen möchte sie vor allem Impulse geben, damit die Trauernden lernen, mit der Trauer zu leben und neue Lebensfreude zu finden. Dabei will Frau Militzer neue Wege beschreiten. „Zum Beispiel durch Bewegung über Tanzen. Solche Angebote hängen aber von der jeweiligen Gruppe ab, ob sich die Mitglieder darauf einlassen möchten“, gibt sie zu bedenken. Der Unterschied zum Trauercafé liegt auf der Hand. „Eine Gruppe mit festen Teilnehmern bietet Kontinuität, sodass eine intensivere Trauerarbeit geleistet werden kann“, sagt sie.

Monatlicher Treff

Geplant ist, dass sich die Gruppe einmal im Monat in der Villa Burgk in Dohna trifft. Vorab wird Renate Militzer mit den Interessenten Einzelgespräche führen. „Das gegenseitige Kennenlernen ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen“, betont sie. Bei Bedarf besteht auch die Möglichkeit der Einzelbegleitung. Übrigens ist das Angebot kostenlos, eine kleine Spende jedoch erwünscht. „Die kommt dem Ambulanten Hospizdienst der Johanniter zugute“, sagt Renate Militzer.

Das Trauercafé läuft unabhängig von diesem neuen Angebot weiter. Jeden zweiten Mittwoch im Monat kommen Trauernde in Dohna zusammen, um über den Verlust eines Mitmenschen zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Generell sucht der Ambulante Hospizdienst Dohna/Heidenau/Osterzgebirge Verstärkung. Ab Oktober bildet er weitere ehrenamtliche Sterbebegleiter aus. „Die Aufgabe der Helfer besteht darin, dass sie Menschen begleiten, die schwer krank sind oder im Sterben liegen“, erklärt Christian Kürten, Koordinator des Ambulanten Hospizdienstes. Fachliche Qualifikationen seien für dieses Ehrenamt nicht notwendig, betont Kürten. „Aber die Bereitschaft, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, sich zurückzunehmen und zuzuhören.“

Der Ausbildungskurs dauert ein halbes Jahr und findet zweimal im Monat statt.

Kontakttelefon für die Trauergruppe und weitere Informationen über die Ausbildung zum Sterbebegleiter beim Ambulanten Hospizdienst: 03529/52666212.