Von Ines Igney und Frank Seibel
Eigentlich sollte das alte Hotel „Monopol“ schon seit eineinhalb Jahren vom Aufschwung des Tourismus in Görlitz profitieren. Doch das Gründerzeit-Areal hinter der Görlitzer Hauptpost ist weiterhin eine Baustelle. Statische Probleme haben die Fertigstellung verzögert, sagt Bauleiter Frank Steinert. Doch nun ist er zuversichtlich: „Im Mai 2008 eröffnet das Görlitzer Hotel Monopol wieder.“
Im April will Steinert die Schlüssel an den privaten Investor Christos Papanaum aus Zgorzelec übergeben. 38 Einzel- und Doppelzimmer wurden ausgebaut und mit großzügig verglasten Bädern ausgestattet. Früher gab es nur Waschbecken in den Zimmern, Gemeinschaftsduschen und –toiletten im Treppenhaus. Nach den Vorgaben des Denkmalschutzes wurde der Grundriss der Gaststätte im Erdgeschoss erhalten ebenso wie Stuck und Wandvertäfelungen in Restaurant und Eingangsbereich. „Einiges davon haben wir nicht nur restauriert, sondern auch ergänzt“, sagt Steinert.
Zur Straße hin wird es repräsentative Doppelzimmer geben. Etwas einfacher ausgebaute Einzel- und Doppelzimmer liegen zum Hof hinaus. Zwei davon hat Steinert jetzt auf Probe möbliert. Bis zum Frühjahr werden die restlichen Zimmer und das Restaurant eingerichtet. Die Gaststätte mit etwa 100 Plätzen wird auch Gästen offen stehen, die nicht im Hotel übernachten.
„Mitte Januar werden die restlichen Möbel geliefert“, sagt Steinert. Verzögerungen erwartet er keine mehr. Bereits vor zwei Jahren waren das Dach und die Fassaden fertig. Doch als die Gerüste gefallen waren, wirkte der Bau lange verwaist. Über Monate tat sich nichts mehr. Grund waren statische Probleme, die sich im Hausanbau ergeben hatten, sagt Steinert. Niemand habe in der Planung bemerkt, dass das alte Fundament dereinst nur für ein Stockwerk gedacht gewesen war. Nach diversen früheren Umbauten sollte es nun erneut aufgestockt werden und damit inzwischen vier Stockwerke tragen. Neue Baupläne, Böden, Wände und Decken wurden nötig, die geplante Bauzeit von eineinhalb Jahren weit überschritten.
Das Hotel öffnet nun in einer Phase, da Görlitz einen Zuwachs von vier bis fünf Prozent bei den Übernachtungen verbucht, sagt Lutz Thielemann, der Geschäftsführer der Europastadt GmbH. Und solange der Bedarf wachse, seien auch neue Hotels und Pensionen in begrenztem Maße vernünftig. „Das sollte einhergehen mit dem Zuwachs an Gästen und Übernachtungen“, betont Thielemann. Es sei wichtig, dass die bestehenden Einrichtungen nicht gefährdet werden.