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Neue Hotelpläne für Altenberg

Bürgermeister Thomas Kirsten hat einen neuen potenziellen Investor. Zugleich warnt er vor zuviel Euphorie.

Von Maik Brückner
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So könnte das neue Vier-Sterne-Hotel an der Zinnwalder Straße aussehen.
So könnte das neue Vier-Sterne-Hotel an der Zinnwalder Straße aussehen. © Stadt Altenberg

Altenberg soll ein neues, modernes Hotel bekommen. Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) hält an diesem Plan fest, obwohl er in den letzten Jahren mehrmals von potenziellen Investoren enttäuscht wurde. Nun gibt es neue Hoffnung, dass die Berg- und Kurstadt Bauplatz für ein Hotel werden könnte. Erste Pläne dafür stellte das Stadtoberhaupt am Montagabend in der Stadtratssitzung vor.

Demnach gibt es einen neuen Investor, der auf dem Gelände der früheren Kinder- und Jugendsportschule (KJS) an der Zinnwalder Straße einen Hotelkomplex mit Spa-Bereich errichten will. In dem fünfgeschossigen Vier-Sterne-Hotel soll es 210 Zimmer und ein erstklassiges Restaurant im Gourmet-Bereich geben. Der Spa-Bereich soll eine Größe von 1.200 Quadratmetern haben und sieben Millionen Euro kosten. Der gesamte Hotelkomplex hat ein Investitionsvolumen von rund 33,6 Millionen Euro.

Kirsten hofft, dass diese Pläne verwirklicht werden können. In Altenberg würde man sich über die zusätzlichen Gäste freuen. "Wer eine gute Küche hat, hat gute Gäste", sagte Kirsten mit Blick auf das geplante Preissegment. Zugleich mahnte er vor zu viel Euphorie. "Es ist nicht das erste Projekt", so Kirsten. Er erinnerte kurz an den potenziellen Investor, von dem man sich unlängst getrennt hatte. Der in Thailand lebende Geschäftsmann wollte ebenfalls ein Vier-Sterne-Hotel mit bis zu 160 Zimmern, Spa-Bereich und kleinen Passagen mit Einkaufsmöglichkeiten sowie Dienstleistungen errichten. Es gab sogar schon einen Namen: Altenberger Hof. Die Rede war von einer zweistelligen Millionen-Investition. Da sich der potenzielle Investor laut Stadtverwaltung nicht mehr blicken und einen angekündigten Gesprächstermin Mitte September platzen ließ, zog Kirsten 2019 einen Schlussstrich.

Den neuen Interessenten hat die Unternehmensberatung W & W gefunden. Das Unternehmen wurde im Herbst 2019 vom Stadtrat exklusiv mit der Investorensuche für einen Hotelneubau beauftragt. Es bekam ein halbes Jahr Zeit, das Grundstück an der Zinnwalder Straße zum Kauf oder in Erbpacht anzubieten. Mitte März legte W & W eine Projektstudie vor. Diese sollte dem Stadtrat bereits Ende März vorgestellt werden. Doch wegen der Corona-Krise musste die geplante Stadtratssitzung ausfallen.

Unweit des Altenberger Zentralschachtes soll ein neues Hotel entstehen. Erste Details dazu stellte Bürgermeister Thomas Kirsten in der jüngsten Ratssitzung vor.
Unweit des Altenberger Zentralschachtes soll ein neues Hotel entstehen. Erste Details dazu stellte Bürgermeister Thomas Kirsten in der jüngsten Ratssitzung vor. © Egbert Kamprath

Allerdings verständigte sich Kirsten zwischenzeitlich mit den Fraktionschefs auf die weitere Vorgehensweise. Demnach soll auf Grundlage der vorgelegten Projektstudie weitergeplant werden. Der Stadt sollte die Aufgabe zukommen, das Vorhaben dem Bauamt des Landkreises vorzustellen. Sollte der Stadtrat dem vorgeschlagenen Weg zustimmen, werde die Stadt auch eine sogenannte Bauvoranfrage stellen, so Kirsten. Diese soll klären, wie man zu Baurecht komme. Kirsten hoffe, dass es man für das Vorhaben nur eine Baugenehmigung einreichen müsse und damit auf einen Bebauungsplan verzichten könne. Denn so ein B-Plan ist aufwendig und zeitraubend. Kirsten begründete seine Einschätzung mit dem Standort des Hotels. Es würde gegenüber vom Europark, dem früheren Zentralschacht, entstehen und sich in die bestehende Bebauung einfügen.

Die Fraktionen Freie Wähler, Wählervereinigung Osterzgebirge und AfD signalisierten nach der Präsentation ihre Zustimmung. WVOE-Fraktionssprecher Bernd Greif kommentierte seine Entscheidung. Für ihn sei das Projekt eine "Chance für die Region", die man nutzen sollte. Zudem wollte er wissen, mit welchen finanziellen Belastungen die Stadt rechnen müsse. Die sind überschaubar, so Kirsten. Denn die Dienstleistungen der Unternehmensberatung W & W sind für die Stadt kostenfrei. Aufgabe der Stadt sei es, die Gespräche mit dem Landratsamt Pirna zu führen und den Antrag zu stellen.

Letztlich stimmte der Stadtrat einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung zu.

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