SZ +
Merken

"Ich bin überhaupt kein Weltverbesserer"

Im Herbst '89 saß er mit Bärbel Bohley am Tisch, stand im Rampenlicht. In Großhennersdorf hat Andreas Schönfelder sein Lebensthema gefunden.

Von Anja Beutler
 6 Min.
Teilen
Folgen
Andreas Schönfelder leitet heute die Großhennersdorfer Umweltbibliothek.
Andreas Schönfelder leitet heute die Großhennersdorfer Umweltbibliothek. © Rafael Sampedro

Lachend gesteht er es am Ende des Gespräches dann doch ein: "Ich habe mich schon gefragt, was Sie von mir wohl wissen wollen - wie ich die Wende heute sehe, vielleicht?" Andreas Schönfelder schmunzelt. Nun, sein Haar sei ein bisschen weißer geworden, er vielleicht ein bisschen weiser, kokettiert er. Aber eine pauschale Frage nach der Wende, damit könnte er nichts anfangen. Er will auch nicht mehr die alten Geschichten vom Neuen Forum erzählen, die auf sein Leben vor 30 Jahren schlagartig ein Scheinwerferlicht warfen. Nichts groß sagen über die Bilder, die überlebensgroß in Gedenkstätten wie Point Alpha an der innerdeutschen Grenze oder in Berlin hängen und aus dem Mann, der als Wehrdienstverweigerer, Friedensbewegter und Oppositioneller ein Stachel im Fleisch des DDR-Systems war, eine Figur der Zeitgeschichte machten. Über sein Lebensthema aber erzählt Andreas Schönfelder - und das hat sehr wohl mit der Wendezeit zu tun. In den Jahren rund um 1989 hat es der heute 61-Jährige gefunden.

Ihre Angebote werden geladen...