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Polizei löst Demo auf Zittauer Markt auf

Rund 50 Personen haben sich am Montagabend vor dem Rathaus versammelt - unangemeldet. Doch wer steckt dahinter?

Von Thomas Christmann
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Auf dem Zittauer Marktplatz haben sich am Montagabend Dutzende Personen versammelt - allerdings fehlte die Genehmigung.
Auf dem Zittauer Marktplatz haben sich am Montagabend Dutzende Personen versammelt - allerdings fehlte die Genehmigung. © Tuomo Neumann (Archiv)

Die Polizei hat am Montagabend eine unangemeldete Versammlung auf dem Zittauer Marktplatz aufgelöst. Gegen 18.30 Uhr stellten sich dort mehrere Personen vor dem Rathaus auf, hielten Deutschland-Fahnen in den Händen, zeigten Symbole der Identitären Bewegung sowie Pegida.

"Ein Zittauer glaubte, eine in den Briefkasten des Landratsamtes geworfene Anmeldung würde dafür reichen", sagt Uwe Seeger. Der Polizeiführer vom Dienst zog sofort alle verfügbaren Kräfte aus der Oberlausitz zusammen, um die unangemeldete Demo auf dem Marktplatz aufzulösen. Die Beamten trafen laut Seeger rund 50 Personen an. "Mit genug Abstand und Mundschutz", wie er berichtet. Dennoch eine nicht genehmigte Versammlung, die gegen 19.15 Uhr beendet war. Um was es den Teilnehmern ging, weiß Uwe Seeger noch nicht.

Laut Tuomo Neumann, Kreisvorstand bei den Linken, war die Veranstaltung von Pegida initiiert. Neben Anhängern davon sollen auch welche von AfD, Identitärer Bewegung, "Zittau mit Zukunft" und Junger Nationaldemokraten beziehungsweise Freier Kräfte vertreten gewesen sein. Er spricht aber nur von rund 30 Personen. Und entgegen der Aussage der Polizei hätten sich die Teilnehmer ohne Gesichtsschutz und unter Einhaltung des Mindestabstandes versammelt. Nur beim Redebeitrag sei ein größerer Abstand zwischen ihnen gewesen. "Als die Beamten den Veranstalter zur Rede stellten, wurden diese und linke Menschen am Rand massivst bepöbelt", berichtet Tuomo Neumann. Die Rede habe dieser nach der Unterbrechung dennoch bis zum Ende vorgelesen und löste die Versammlung mit der Nationalhymne auf.

Uwe Seeger spricht von einem schmerzhaften Einsatz. Schließlich führte der Abzug auch dazu, dass andere Betroffene auf die Polizei warten mussten. "Zumal die Versammlung auf ordentliche Füße gestellt hätte werden können", so der Polizeiführer vom Dienst. Gegen den Veranstalter laufen nun Ermittlungen. "Das wird nicht ohne Folgen bleiben", sagt Uwe Seeger. So spontan und frech habe er so eine Versammlung noch nicht erlebt.

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