Welche Bodentypen sind im Meißner Umland vorherrschend?
Löß- und Sandlößlandschaften prägen vor allem das Elbtalgebiet Meißens. Auf ihnen haben sich fruchtbare Böden entwickelt, wie beispielsweise Para braunerde und Schwarzerde. Die Lößlehmböden sind aufgrund ihres hohen Wasserspeichervermögens und der mittleren Wasserdurchlässigkeit reich an Nährstoffen. Die sandigen Böden im Gebiet um Coswig und Radebeul sind dagegen sauer und nährstoffärmer.
Welche Probleme können bei diesen Bodentypen auftreten?
Lößböden sind anfällig für Erosionen und Verdichtungen. Das wird oft in der Lommatzscher Pflege zur Gefahr, wenn durch starke Regenfälle große Teile der Erde weggespült werden. Bei Lehmböden im Meißner Gebiet sollte man beachten, dass sich der Boden im Frühjahr nur sehr langsam erwärmt. Damit kann sich der Anfang der Wachstumsperiode verzögern.
Gibt es Tricks, die negativen Eigenschaften des Bodens zu umgehen?
Der kalte Lehmboden im Frühjahr stellt häufig ein Problem für den Gemüseanbau dar. Sehr bewährt hat sich das Auslegen der Böden mit Kunststoff-Folie, um die Erde warm und feucht zu halten. Die Gemüsepflanzen werden dann durch Schlitze in der Folie eingesetzt.
Wie kann man außerdem verhindern, dass der Lehmboden austrocknet und brüchig wird?
Empfehlenswert ist es, reichlich organische Materialien wie Kompost in den Erdboden einzuarbeiten. Indem man Kies und Sand untermischt, kann man ebenfalls die klebrige Struktur aufbrechen.
Welche Pflanzen eignen sich besonders für die Lößböden?
Die Trauerweide und der Japanischen Ahorn können ohne Bedenken in lehmiger Erde angepflanzt werden. Die Stauden Taglilie und Astilbe bevorzugen die feuchten, nährstoffreichen Böden der Lößlandschaft. Auch Spirea, Funkie und das Ziergehölz Rhododendron eignen sich für den Anbau.
Wie verhält sich der Kalkgehalt in den Böden des Elbtalgebietes?
Es gibt häufig Probleme wegen des hohen Kalkgehaltes der Erde. Vor allem die Rhododendronkulturen leiden darunter. An den Pflanzen kann die Gelbsucht Chlorosen auftreten. Dabei vergilben die Blätter der Gewächse. Die Ursache liegt meist im Mangel an Spurennährstoffen. Der hohe ph-Wert beeinträchtigt die Fähigkeit der Pflanzen, dem Boden Spurenelemente zu entziehen.
Wie kann man der Gefahr einer Erkrankung vorbeugen?
Der ph-Wert eines kalkhaltigen Bodens lässt sich reduzieren, indem man Laubkompost oder durchgerottete Kiefernnadeln untermischt. Allerdings lässt sich der Wert nur geringfügig und nicht dauerhaft vermindern.
Gibt es Pflanzen, die durch einen erhöhten Kalkgehalt nicht beeinträchtigt werden?
Fingerkraut und Goldregen bevorzugen lockere, kalkhaltige Böden. Die Neuzüchtung des Rhododendron „Inkarho“ ist ebenso sehr tolerant gegenüber Kalk.
Gespräch: Madlen Kazmierczak