Von Marcus Krämer
Mehr als 25 000 Berufspendler sind täglich mit dem Auto zwischen Meißen, Dresden und Pirna unterwegs. Sie benutzen die Straßen entlang der Elbe. Dort häufen sich in den nächsten Monaten Baustellen.
Für Autofahrer im Elbtal kann es eng werden. Mehrere Baustellen behindern den Verkehr zwischen Meißen und Dresden. Nördlich der Elbe werden die Leipziger Straße in Dresden saniert und die Meißner Straße in Radebeul ausgebaut. Der Verkehr wird zum Teil umgeleitet. Busse ersetzen ein Jahr lang die Straßenbahnlinie 4. Elbabwärts ist die Dresdner Straße zwischen Sörnewitz und Meißen gesperrt, und zwar bis Ende Oktober.
Der Bau einer Hochwassermauer an der Altstadtbrücke in Meißen beginnt im Mai. Zwar soll die Uferstraße (B 6) nur in Ausnahmefällen gesperrt werden. Langsame oder am Straßenrand parkende Baufahrzeuge behindern jedoch den Verkehr. Mit ähnlichen Störungen ist elbaufwärts auf der B 6 zu rechnen, sofern ab Mai die umstrittene Brücke zwischen Niederwartha und Radebeul-Naundorf gebaut wird.
Jetzt geht es richtig zur Sache
„Die Verkehrsteilnehmer werden diese Baumaßnahmen spüren“, sagt Holger Wohsmann, der Leiter des Straßenbauamts Meißen. Es werde jedoch alles getan, damit sich die Fahrzeiten nicht wesentlich verzögern. Zudem glaubt Wohsmann, dass die Autofahrer Verständnis zeigen werden. „Die sehen ja, dass da was Vernünftiges passiert.“ Von einem Nadelöhr will Wohsmann nicht sprechen. „Pendler wissen, dass es viele Möglichkeiten gibt, von Meißen nach Dresden zu kommen.“
Eine Alternative sei die Strecke nach Süden Richtung Wilsdruff, dann über die A 4. Diese Variante ist wegen der Autobahn mindestens genauso schnell. Allerdings ist der Weg fünf Kilometer länger als die 25 Kilometer langen Strecken südlich entlang der Elbe oder nördlich durch Coswig und Radebeul.
In Dresden wird der Verkehr auf der B 6 vor allem durch die Großbaustelle an der Flügelwegbrücke gestört. „Dort geht es im nächsten halben Jahr richtig zur Sache“, sagt Reinhard Koettnitz vom Dresdner Straßen- und Tiefbauamt. Die Kreuzung ist ein wichtiger Knotenpunkt. Künftig wird der Flügelweg die Hamburger Straße durch eine Art Tunnel unterqueren. Eine Vollsperrung soll trotz des aufwändigen Bauvorhabens vermieden werden.
Elbaufwärts ist in Dresden die Tolkewitzer Straße am Südufer ab Schillerplatz bis Mai gesperrt. Dort werden Hochwasserschäden beseitigt. Nördlich der Elbe, im Stadtteil Wachwitz, wird noch bis Ende Oktober auf der Pillnitzer Landstraße gebaut. Zurzeit ist eine Straßenseite komplett gesperrt. Die Baustelle auf der B 172 an der Feldschlößchenkreuzung in Pirna bleibt bis Oktober. Dort werden Versorgungsleitungen neu gelegt und der Straßenbelag erneuert. Zurzeit ruht die Arbeit wegen des Winterwetters.
Dass sich die Baustellen im Elbtal häufen, könnte zum Teil damit zusammenhängen, dass Fristen für die Flutmittel ablaufen. Zudem haben sich die Straßenbauämter in Dresden und Meißen sowie die Straßen- und Tiefbauämter der Kommunen kaum aufeinander abgestimmt. „Sonst wird man nie fertig“, sagt Koettnitz. Nach Ansicht der Bauämter sind die Baustellen nicht nur eine Belastung, sondern auch ein gutes Zeichen. Holger Wohsmann sagt: „Wir sollten froh sein, dass hier so viel passiert.“