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Im Freien entspannen

Das WelWel hat den Biergarten in den Hof verlegt. Nach der Flut 2013 hat sich viel verändert.

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© Dietmar Thomas

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Eine Pagode bildet den Blickfang im neuen Biergarten des Sport- und Freizeitzentrums WelWel. Sie ist vielfältig nutzbar sowie verschließbar und dadurch wetterunabhängig. Mit seinen 28 Plätzen kann das Pagodenzelt für kleinere Feiern genutzt werden. „Wir können aber auch eine Tafel oder nur die Theke und das Buffet für den Biergarten windgeschützt aufstellen“, sagt Lutz Iwan, einer der beiden Geschäftsführer des WelWel.

Der neue Biergarten ist seit April im Innenhof des Freizeitzentrums angelegt worden. Er hat wie der alte 40 Plätze. Dabei hat sich allerdings die Fläche, auf die sie verteilt sind, fast verdoppelt. Wenn alle ein bisschen zusammenrücken, können auch 60 Gäste bewirtet werden. Neben der Pagode wurde auf einem mit großen Steinen umrandeten Podest eine Lounge mit bequemen Sesseln angelegt. Ein faltbarer Baldachin spendet Schatten. „Dort kann man auch mal einen Cocktail oder ein Bier trinken und nur miteinander plaudern, ohne etwas zu essen“, meint Iwan. Die restlichen Tische mit korbgeflochtenen Stühlen sind großzügig auf dem gepflasterten Areal verteilt. Das wird durch Steinbeete mit Zierpflanzen in verschiedene Bereiche geteilt. „Die Bepflanzung muss händelbar sein. So eine wie in der Minigolfanlage ist zu aufwendig“, begründet Iwan die Ausstattung des neuen Biergartens. Der war früher zwischen dem Gebäude und dem Minigolfbereich „eingeklemmt“ – mit direktem Blick auf den Parkplatz. „Er wurde nicht so gut angenommen“, meint der Geschäftsführer.

Räume komplett anders verteilt

Der neue Bereich hat einen separaten Zugang, an dem demnächst noch ein Fahrradständer aufgestellt wird. Denn der Biergarten ist auch vom Mulde-Fuß- und -radweg aus zu sehen und soll Spaziergänger und Radler zum Verweilen einladen.

Vor dem Hochwasser im Juni 2013 befand sich auf dem Gelände des Biergartens eine Wiese mit Kursstrand. Das heißt, bei schönem Wetter wurden einige Kurse ins Freie verlegt, und die Teilnehmer haben ihre Übungen auf sandigem Boden absolviert. Dabei konnten sie aber von denjenigen, die im Fitnessstudio trainiert haben, beobachtet werden. „Das hat vielen Kursteilnehmern nicht gefallen. Deshalb war die Nutzung des Außengeländes nicht effektiv“, so Iwan.

Das war nur ein Grund, weshalb sich die Betreiber des WelWel nach der Flut einen Monat mehr Zeit gelassen haben, bevor sie mit der Sanierung begonnen haben. Die folgte dann einem neuen Konzept. Das Restaurant zog nach unten und bekam als Ergänzung in direkter Nachbarschaft den Biergarten. „Dort kommt jetzt auch die Suppe heiß an“, meint Lutz Iwan schmunzelnd. Vorher sei der Weg von oben nach unten und durch das gesamte Gebäude viel zu lang gewesen. Die Veränderung macht sich positiv bemerkbar. Jetzt bedient das Personal im Restaurant nicht mehr nur Gesellschaften, sondern viele À-la-carte-Gäste.

Die Fitnessgeräte sind nach oben gezogen – in den flutsicheren Bereich. Die Geräte sind nicht nur teurer als die Möbel aus dem Restaurant und der Küche, sie sind auch schwerer in Sicherheit zu bringen“, erklärt Iwan den Umzug. Zudem haben sich die Bedingungen für die Kunden verbessert. Denn die Trainingseinheiten werden in drei Räumen angeboten. Auch die Trainer haben bessere Arbeitsbedingungen. Ihnen stehen ein Arbeits- und ein Beratungsraum zur Verfügung. Früher gab’s für beides nur einen Raum.

Durch die Flut Mitglieder verloren

Lutz Iwan sieht die Veränderungen im WelWel aber nicht durch die rosarote Brille. Ein Dreivierteljahr hat die Sanierung nach dem Hochwasser gedauert. Dadurch sind einige Mitglieder verloren gegangenen. Außerdem musste das WelWel die Preise erhöhen. Wasser, Strom und die Arbeitskräfte kosten mehr Geld. „Auch dabei sind manche Kunden an ihre finanzielle Grenze gekommen“, meint Iwan. Er hofft, dass das Freizeitzentrum zum Jahresende wieder die Mitgliederzahl erreicht, wie vor der Flut. „2016 können wir dann am Aufbau arbeiten.“ Für einen Aufwärtstrend sollen unter anderen neue Kursangebote, wie Fight-Fitness, Schlingentraining oder Flexibar (Schwingstäbe) sorgen. Seit mehreren Jahren sind wieder ein Oktoberfest und eine Silvesterveranstaltung im Saal geplant.

Noch ist im WelWel nicht alles so, wie es sein soll. Die Situation für die Besucher mit Wohnwagen ist unbefriedigend. Gemeinsam mit der Stadt sollen drei attraktivere Stellflächen mit einem Untergrund aus Rasengitterplatten geschaffen werden. Damit besteht die Möglichkeit, auch ein Vorzelt sowie einen Tisch und Stühle aufzustellen. Ebenso wichtig sind Elektroanschlüsse vor Ort. Derzeit wird ein Verlängerungskabel gezogen. Eine grüne Abgrenzung soll eine gewisse Privatsphäre schaffen. Wann der Bau erfolgt, steht noch nicht fest. Lutz Iwan würde sich ihn noch in diesem Jahr wünschen. Denn auch im Herbst und Winter sind Wohnwagenbesitzer oft auf der Suche nach einem Stellplatz.