Von Mareike Huisinga
Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt... . Na ja, so ganz mit dem einspannen der Pferde ist es nichts mehr, denn heute erledigt schwere Technik die schwere Arbeit auf dem Feld in der Landwirtschaft. Überhaupt ist es für die Aussaat noch zu früh, da die Felder noch zu nass sind, stellt Christian Klotzsch, Leiter der Marktproduktion vom Agrarcentrum Grünberg, fest. Allerdings meint er am Mittwoch zuversichtlich. „Wenn der momentane Sonnenschein anhält, dann könnten wir eventuell nächste Woche mit der Aussaat beginnen. Die Mitarbeiter des Agrarcentrums pflanzen auf rund 130 Hektar Raps und auf 110 Hektar Gerste an. Der Weizen wächst auf einer Fläche von zirka 130 Hektar.
Der Feuchtigkeitsgrad der Felder verdammt die Landwirte aber nicht zum müßigen Däumchendrehen. „Wir nehmen derzeit Bodenproben, um den Stickstoffgehalt zu bestimmen.“ Per Computer wird daraufhin analysiert, wie viel Düngung der Boden noch benötigt. Dadurch wird eine Überdüngung, konkret das Auswaschen von Nitraten in öffentliche Gewässer vermieden. Nach aktuellen Problemen befragt, runzelt Klotzsch mit der Stirn und erinnert sich ungern an den Dezember. „Es gab Barfrost, also strenge Frosttage ohne Schnee. Nun besteht die Gefahr, dass die Wintergerste erfroren ist.“ Die Vegetationszeit dieser Gerste beginnt Mitte/Ende März. „Wenn die Pflanzen grün sind, dann haben sie den Frost überstanden. Bei braun müssen wir umpflügen und andere Sorten säen.“
Auch Jürgen Blochwitz, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Unternehmens Großerkmannsdorf, hofft, dass die Wintergerste im „grünen Bereich“ aus dem Boden sprießt. „Wenn nicht, dann haben wir vorgesorgt. In diesem Fall würden wir Sommergerste aussäen oder den Haferanbau erweitern.“ Allerdings bedeute diese Maßnahme zusätzliche Kosten von rund 200 bis 300 Euro pro Hektar. Insgesamt wurde Wintergerste auf knapp 110 Hektar auf den Feldern um Großerkmannsdorf angebaut.
In Übereinstimmung mit seinem Kollegen aus Grünberg meint auch Blochwitz, dass man mit der Aussaat des Sommergetreides noch warten müsse. „Der Boden ist zu nass, teilweise ist auch noch Frost drin.“ Wann Blochwitz den Startschuss gibt, kann er noch nicht sagen. Dafür hat er jedoch eine alte Bauernweisheit in petto: „Im Herbst Eile, im Frühjahr Weile.“ Man lässt sich folglich noch etwas Zeit. Momentan werden die Felder gedüngt, und nachmittags reparieren die Angestellten des Unternehmens die landwirtschaftlichen Fahrzeuge.
Nicht nur die großen Betriebe hoffen auf Einsicht von Petrus. Auch Udo Robert, Wiedereinrichter in Fischbach, kann momentan nur an seiner Technik werkeln und die Fahrzeuge in Stand setzen. Von Rösslein einspannen keine Spur. „Der Bauer steht in den Startlöchern. Der Boden ist aber zu nass und der Frost sitzt noch tief. Außerdem haben wir einen hohen Grundwasserstand.“ Überhaupt schaut der Landwirt, der den Hof 1996 von seinem Vater übernommen hat, etwas skeptisch in die Zukunft. „In den vergangenen Jahren hatten wir schwere Gewitter und starke Regengüsse, die die Ernte beeinträchtigten. Hoffentlich setzt sich diese Tendenz nicht fort.“