Von Rolf Hill
„Wir sind sehr froh darüber, dass die Leute so großes Interesse an unserer Arbeit haben“, betonte der Leiter der Dienststelle, Polizeirat Rico Reuschel. „Neben der Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit an der Grenze hat der BGS für das Territorium ja auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Immerhin sind wir mit rund 250 Beamten und über 50 Angestellten auch der zweitgrößte Arbeitgeber hier. Inzwischen stammen bereits etwa 95 Prozent unseres Personals aus dem unmittelbaren Umfeld. Das trägt erheblich zur Bodenständigkeit bei. Wer sich richtig umschaute, konnte auch erkennen, dass der BGS nach der EU-Osterweiterung im Landkreis weiter präsent sein wird - natürlich mit modifizierten Aufgabengebieten u. a. zur Gewährleistung der Bestimmungen des Schengener Abkommens.“
Dass es dazu jenseits der Neiße bereits ernsthafte und auch sehr wirkungsvolle Bemühungen gibt, bewiesen die Vertreter der „Luzycki oddzial strazy granicznej“ (Lausitzer Abteilung des polnischen Grenzschutzes) mit Sitz in Luban (Lauban). „Das ist keine reguläre Linieneinheit, sondern eine Einsatztruppe ähnlich unserer GSG 9“, kommentierte Polizeihauptkommissar Wolfgang Weber, ständiger Vertreter des BGSI-Chefs. „Sie operiert im gesamten polnischen Südbezirk.“
Action war angesagt. Schwarzuniformierte und -maskierte Männer tauchten auf, als sich plötzlich eine mit Knüppel bewaffnete Person aus der Menge löste. Ein Schuss fiel, und der Angreifer fand sich von einem Netz umhüllt wieder, fast wie ein zum Abtransport vorbereiteter Weihnachtsbaum.
Das Zusammenwirken zwischen Mensch und Tier demonstrierten sehr eindrucksvoll sowohl die polnischen als auch die deutschen Hundeführer mit ihren vierbeinigen Helfern. Unter ihnen auch Falk Merkel der amtierende zweimalige Sachsenmeister im Hundekampfsport. Auch in diesem Jahr wird er erneut an den Start gehen.
Am mobilen Wärmebildgerät lauschte der Zittauer Günther Seifert. „Das war sehr interessant und aufschlussreich“, lobte er. „Das betrifft aber das gesamte Angebot. Gut, dass ich hergekommen bin.“